Kritik an Athleten

Druck zu groß: ÖLV-Präsident Vallon tritt zurück

Sport
09.09.2016 09:42

Der Druck war zu viel zu groß geworden - daher trat Ralph Vallon am Donnerstag als Präsident des österreichischen Leichtathletik-Verbandes zurück. Der Kärntner betonte, er trete vor allem aus beruflichen Gründen zurück.

Nach harter Kritik an den Olympiastartern Andrea Mayr und Jenni Wenth hatte es landesweit von Athleten, Trainern und Funktionären einen Aufschrei der Entrüstung gegeben. Die Kritik war heftig - wie vom Ex-Weltklasseläufer Wolfgang Konrad, der Vallon jegliche Kompetenz in der Leichtathletik absprach und ihm via Facebook zurief: "Schämen Sie sich!"

Im Grunde genommen hatte schon längst Unmut gegenüber dem Präsidenten geherrscht. Die harsche Kritik nach den Spielen brachte das Fass aber zum Überlaufen. Zumindest wendete Ralph Vallon, seit 2011 im Amt, während einer Vorstandssitzung mit seinem Rücktritt weiteren Schaden von der heimischen Leichtathletik ab. Als Start zu einem Neubeginn...

Andrea Mayr (links) und ÖLV- Präsident Ralph Vallon in Rio (rechts) (Bild: GEPA)
Andrea Mayr (links) und ÖLV- Präsident Ralph Vallon in Rio (rechts)

Große Umstrukturierungen
Denn im ÖLV wird mächtig umstrukturiert. Sonja Spendelhofer, 49, frühere österreichische Meisterin im Kugelstoßen und Diskuswurf, wird als bisher 1. Vize-Präsidentin den ÖLV interimistisch als Präsidentin führen. Neuwahlen stehen dann im nächsten Frühjahr an. Gregor Högler legte seinen Posten als Vize-Präsident nieder, löst Hannes Gruber als Sportdirektor ab. Der fungiert in Zukunft als Sportkoordinator. Högler bleibt im ÖLV zudem Trainer für den Wurf, wobei er auch gemeinsam mit Sepp Schopf Diskus-Rekordler Lukas Weißhaidinger betreuen wird. Weißhaidinger verlagert also seinen Trainingsschwerpunkt nach Wien, wo er sich schon um 900,00 Euro eine Wohnung in Liesing gemietet hat. Da er nur 1100,00 vom Bundesheer monatlich bekommt, hat er sich dafür sogar einen Bürgen nehmen müssen.

Ungeklärt ist noch die Situation um Österreichs Siebenkampf-Rekordlerin Ivona Dadic. Die EM-Dritte war vor Olympia in Rio von Gregor Högler in der Südstadt betreut worden. Doch mit seinen jetzt übernommenen Funktionen kann dies, wie die "Krone" schon zuvor berichtet hatte, Högler nicht mehr weiterführen. Möglicherweise übernehmen Philipp Unfried und Wolfgang Adler gemeinsam die Betreuung von Dadic.

(Bild: GEPA)

Und: Offenbar gibt es im ÖLV Bestrebungen, die nach den Spielen in Rio überraschend ausgesprochene Kündigung von ÖLV-Trainer Herwig Grünsteidl, der auch Zehnkampf-Ass Dominik Distelberger betreut, zurücknehmen. Dem Vernehmen nach können sich derzeit aber beide Parteien nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen. Zu wünschen aber wäre dies dringend. Denn Grünsteidl war und ist einer der besten Leichtathletik-Trainer in Österreich.

Hier im Video sehen Sie Ralph Vallon im Interview:

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(Bild: KMM)



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