"Krone"-Interview

Marcel Hirscher: “Hab’ mich richtig geschreckt”

Sport
28.07.2017 07:44

Marcel Hirscher hatte beim Gedanken an den Trainingsstart auf Skiern "Angst" - neben dem Beruf werden auch andere Interessen stärker, wie er im "Krone"-Interview (siehe unten) erklärt. (Im Video oben ein Interview mit Hirscher, aufgezeichnet im heurigen Jänner im Kitzbühel.)

"Krone": Marcel, du hast dich jetzt mehrere Wochen bewusst zurückgezogen, wie war deine Auszeit?
Marcel Hirscher: Einfach sensationell. Ich war zehn Tage auf den Seychellen, bin dort Aug in Aug mit Haien getaucht, hab unglaubliche Abenteuer erlebt. Dann war ich noch auf dem Tomorrowland-Festival in Belgien. Unpackbar, was dort abgeht! Und den Jedermann mit Tobias Moretti möchte ich mir auch unbedingt anschauen. Das wird mega, da schmeiß ich mich in meine neue Lederhose.

Und Skifahren?
War für mich nach dem Saisonende ganz weit weg. Ich merke immer mehr, dass sich meine Interessen von Jahr zu Jahr in andere Richtungen entwickeln. Bei Leuten wie Pinturault oder Kristoffersen ist es genau umgekehrt. Die meinen es richtig ernst! Der Weg zur großen Kugel führt ganz klar über diese beiden, die stehen auch schon beide längst auf den Skiern

(Bild: APA/EXPA/JFK)

Und wann wirst du zum ersten Mal auf die Ski steigen?
Mein Trainer Mike Pircher hat mich unlängst angerufen, wann wir's angehen mit dem Skifahren. Da hat's mich richtig geschreckt (lacht). Kommende Woche wird es wohl zu heiß dafür sein, aber spätestens in zwei Wochen. Geplant ist der Mölltaler Gletscher. Nach Übersee fliegen wir wirklich nur im Notfall, weil gerade heuer beim Testen der neuen Riesentorlauf-Ski die Nähe zum Atomic-Werk sehr wichtig sein wird.

(Bild: APA/EXPA/JFK)

Es ist kein Geheimnis, dass sich deine Karriere trotz des noch recht jungen Alters (28 Jahre) dem Ende zuneigt. Ist nach Olympia 2018 definitiv Schluss?
Möglich. Aber ich werde nach dieser Saison schauen, ob ich noch Freude hab, erst dann entscheiden. Und das völlig unabhängig von irgendwelchen Erfolgen. Die Gewissheit in mir wird immer stärker: ich darf, aber ich muss nicht mehr. Ich hab das Gefühl, dass ich kein einziges Rennen mehr gewinnen muss.

Wie wär's mit der noch fehlenden Olympia-Goldenen oder 54 Weltcup-Siegen wie Hermann Maier?
Schön, wenn es so sein soll. Aber absolut kein Muss für mich.

Wie schaut's mit körperlichen Abnützungserscheinungen aus?
Gar nicht schlimm. Mental ist das schon deutlich mehr ein Thema. Ich merke, dass mein Kopf immer länger braucht, um die Dinge zu realisieren. Mir geht alles zu schnell.

Gibt's eigentlich schon Pläne für die Karriere danach?
Mir hat als junger Rennläufer jemand an meiner Seite gefehlt, der mir Stabilität und Sicherheit gibt. Deshalb möchte ich meine Erfahrungen an junge Talente weitergeben.

Alex Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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