Die Wiener Austria hat schon wieder verloren. Am Samstagabend mussten die Veilchen in der Bundesliga eine 1:2-Heimniederlage gegen Abstiegskandidat St. Pölten hinnehmen. Pikant: Durch die Niederlage stießen die Violetten - zumindest indirekt - Lokalrivale Rapid noch weiter ins Abstiegsschlamassel. Den Gegner St. Pölten hält nach dem Dreier im Happel-Stadion schon bei 31 Punkten und damit bei genauso vielen wie Rapid.
Weil auch St. Pöltens Konkurrenten Ried und Mattersburg siegten, waren es quasi doppelt wichtige Punkte für die "Wölfe". Die Elf von Jochen Fallmann hat als Achter punktegleich mit den siebtplatzierten Rapidlern weiterhin fünf Zähler Vorsprung auf Platz zehn. Die Austria hingegen erlitt im Kampf um den Vizemeistertitel einen weiteren Rückschlag, nach dem 0:0 von Altach beim WAC liegt man drei Zähler hinter den Vorarlbergern. Die Heimschwäche im Frühjahr konnten Alexander Grünwald und Co. nicht ablegen, es war im sechsten Pflichtspiel die vierte Niederlage vor Heimfans. Insgesamt wartet Trainer Thorsten Fink seit vier Partien auf zumindest einen Punkt.
Austria mit gutem Start
Austrias Spieler schienen sich das Gespräch mit Sportdirektor Franz Wohlfahrt zu Herzen genommen zu haben, starteten gut und dominant in die Partie. Für die erste kleine Aufregung sorgte zwar ein ungestümes, scheinbar elferwürdiges Einsteigen Larsens gegen Cheikhou Dieng. Doch im Gegenzug verzeichneten die "Veilchen" ihre erste gefährliche Offensivaktion, bei der Kayode die Außenstange streifte. Bei einem Schuss von Grünwald aus guter Position war wenig später ein Gegner im Weg (11.), zehn Minuten später gab der Kapitän den entscheidenden Pass zur Führung: Gut 20 Meter vor dem eigenen Tor postiert, schickte er Kayode aus der eigenen Hälfte auf die Reise. Der Nigerianer hätte die Aktion fast noch verstolpert, Babacar Diallo fälschte den Schuss schließlich aber unglücklich ab.
In der Folge ging es die Austria spielerisch zurückhaltender an und setzte auf Konter, St. Pölten erarbeitete sich vermehrt Spielanteile - im Fokus standen dabei lange Bälle auf Sturmtank Doumbouya. Belohnt wurde das - unter tatkräftiger Mithilfe der Hausherren - noch vor der Pause: Nach Freistoß von Michael Ambichl verlängerte erst Grünwald den Ball per Kopf, Larsen bugsierte das Leder schließlich mit der Brust ins eigene Tor. Die Austria antwortete kurz vor der Pause noch mit einem schönen Grünwald-Freistoß, bei dem Riegler in extremis rettete und verzeichnete einen gefährlichen Konter durch Kayode (45.+1).
Veilchen nach der Pause harmlos
Nach dem Seitenwechsel kam es für die Violetten noch dicker, erhielten die Gäste nach einer verspäteten Attacke Christoph Martschinkos an Manuel Hartl einen Foulelfer. Doumbouya verwertete souverän und hätte kurz darauf mit einem Drehschuss aus wenigen Metern fast auf 3:1 erhöht (58.). Die Reaktion der Austria fiel mau und ideenlos aus, es dauerte fast 20 Minuten, bis der eingewechselte Marko Kvasina mit einem gefühlvollen Schuss aufs lange Eck Riegler prüfte (76.). Diese Aktion und ein Grünwald-Schuss knapp am Tor vorbei (86.) blieben die besten Möglichkeiten auf den Ausgleich.
FK Austria Wien - SKN St. Pölten 1:2 (1:1)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 5.426, SR Heiß
Tore: 1:0 (21.) Kayode
1:1 (36.) Larsen (Eigentor)
1:2 (55.) Doumbouya (Foulelfer)
Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko (72. Friesenbichler) - Holzhauser, Serbest - Tajouri (83. De Paula), Grünwald, Venuto (72. Kvasina) - Kayode
St. Pölten: Riegler - Stec, Huber, Diallo, Mehremic - Ambichl, Martic - Schütz (54. Korkmaz), Hartl (79. Perchtold), Dieng - Doumbouya (87. Luckassen)
Gelbe Karten: Keine bzw. Mehremic, Schütz, Diallo
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.