"Es macht keinen Spaß, und es tut weh." So wie Trainer Damir Canadi ging es nach dem 0:1 gegen Red Bull Salzburg allen Rapidlern (im Video oben gibt es die Highlights vom Spiel). Im Frühjahr weiter sieglos, nur zwei Tore erzielt - jetzt nähert sich Grün-Weiß dem historischen Tiefpunkt unter Lothar Matthäus von 2002. Das Abstiegsgespenst geistert aber nicht durch Hütteldorf.
Dank dem Keller-Trio St. Pölten, Mattersburg und Ried. Die Innviertler haben im Frühjahr noch gar nicht angeschrieben, liegen neun Punkte zurück. Auch wenn es im Fußball unverhofft schnell gehen kann - die Gefahr ist wohl überschaubar.
Nicht die einzige Parallele zur einstigen Pannen-Ära von Matthäus in Hütteldorf. Unter dem Deutschen holte Rapid in den ersten 24 Runden gar nur 27 Punkte, wurde am Ende Achter. Allerdings 28 Zähler vor der inferioren Admira. Schlechter war Grün-Weiß in der Bundesliga-Historie nie. Vor zehn Jahren krebste man nach 24 Spielen auch nur mit 29 Punkten im Mittelfeld herum, kämpfte sich dann auf Platz vier vor und wurde im Jahr darauf sogar Meister.
Kein Strohhalm, an den man sich klammern kann. "Kleinigkeiten fehlen", behauptet Canadi nach dem fünften sieglosen Spiel. "Wir werden die Mannschaft wieder aufrichten." Denn derzeit geht alles schief: Sieben der letzten neun Gegentore kassierte Rapid nach Standards.
Gegen die "Bullen" versuchte die Canadi-Elf selbst drei Ecken-Varianten - ohne Erfolg. 19 Flanken wurden geschlagen, viele aber ins Niemandsland. Es war teilweise beeindruckend, wie Mario Pavelic, Stefan Schwab (101 Ballkontakte, 25 Zweikämpfe) und Co. ackerten, Meter machten - aber der letzte, tödliche Pass klappt nicht. Im Strafraum gab es keine zwingenden Chancen, dafür zehn Weitschüsse.
"Wir brauchen einen Dosenöffner", hadert auch Kapitän Schwab mit der offensiven Harmlosigkeit. Und jetzt droht in Graz nach Thomas Murg auch noch Arnor Ingvi Traustason auszufallen. Steffen Hofmann scheint für Canadi - zumindest war es so gegen Salzburg - dennoch keine Option.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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