Hollywoodstars waren jahrzehntelang das Aushängeschild der religiösen Bewegung Scientology in den USA. Doch in den vergangenen Jahren verlassen immer mehr Prominente die Sekte und plaudern schaurige Details über das Leben innerhalb der Bewegung aus. Der Schweizer Sektenexperte Hugo Stamm kennt die Gründe für das Verlassen eines "sinkenden Schiffes".
Was in Europa bereits längst erkannt worden sei, sickere nun allmählich auch in den Vereinigten Staaten durch: Die Verheißungen des Gründers L. Ron Hubbard sind mehr Lug und Trug und weniger tatsächliches Ziel der Bewegung. Kritisches Denken und Widerstand wird nicht geduldet. Querulanten drohen Erniedrigungen und Isolation, wie Aussteiger in mehreren TV-Dokus zu berichten wissen.
Stamm listet in seiner Analyse für die Schweizer Nachrichtenseite watson.ch zahlreiche Promis auf, die nach Jahrzehnten der Mitgliedschaft einfach genug hatten: Will Smith, Leah Remini, Jason Lee, Lisa Marie Presley und ihre Mutter Priscilla Presley, Regisseur und Oscar-Preisträger Paul Haggis.
Auch um John Travolta und Tom Cruise sei es in letzter Zeit still geworden. Im Fall von Travolta halten sich laut Stamm hartnäckige Gerüchte, dass sich seine Beziehung zu Scientology abgekühlt habe. Cruise verlor zwei Ehefrauen nicht zuletzt wegen seiner Mitgliedschaft in der Sekte: Nicole Kidman und Katie Holmes.
"Untergehen wird Scientology nicht so schnell"
Der prominente Exodus wirkt sich auch auf die weltweiten Mitgliederzahlen aus. Derzeit zählt Scientology laut dem Schweizer Autor 22.000 Anhänger. Auch wenn zuletzt auch mehrere hochrangige Scientologen ausgestiegen sind, ist sich Stamm sicher: "Untergehen wird Scientology nicht so schnell, das Milliardenvermögen wird die Sekte noch eine gewisse Zeit über Wasser halten."
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