Buch mit Anekdoten

Als Eisenerz im Herzen von Sierra Leone lag!

Steiermark
09.09.2016 15:30

Wenn Kicker in Sierra Leone mit einem steirischen Trikot auflaufen, hat das einen guten Grund: In den 1980ern baute die Voest dort Erz ab, engagierte zahlreiche Eisenerzer. Auch die Künstlerin Juma Hauser lebte als Kind in Marampa. Jetzt hat sie die Erinnerungen an diese Zeit künstlerisch verarbeitet.

Das "Marampa Pub" liegt direkt an der Einfahrt nach Eisenerz, am Busbahnhof, und erinnert bis heute an eine Brücke, die einst von der Obersteiermark nach Afrika führte. Ivo Gölz betreibt das Pub, seit er 1986 aus Marampa in Sierra Leone zurückgekehrt ist. Er war einer von zahlreichen Eisenerzern, die Anfang der 1980er dort einen Job annahmen. Knapp fünf Jahre lang baute die Voest Erz ab.

Afrika als Teil der Familiengeschichte
"Es gibt in Eisenerz viele Menschen, für die Marampa Teil der Familiengeschichte ist", so Juma Hauser. Auch sie selbst zählt dazu: "Mein Vater war als Lehrer für die Voest-Kinder dort. Ich war sechs Jahre alt. Ich kann mich erinnern, dass ich beim Besuch des damaligen Präsidenten von Sierra Leone das Blumenmädchen war."

Kritisch hinterfragen
Viele Jahre später hat sie begonnen zu hinterfragen, was sie damals eigentlich erlebt hat. "Wir haben in einer abgeschotteten Siedlung gelebt, es war schon auch eine Form des Kolonialismus", blickt sie heute auch kritisch zurück. Doch gerade Menschen wie Ivo Gölz haben den Kontakt zu den Einheimischen gesucht und viel bewegt: "Er hat ein Fußballteam gegründet, war als weißer Spielertrainer eine Sensation auf dem Platz."

Anekdoten für Buch gesammelt
Viele der Erinnerungen und Anekdoten dieser afrikanischen Periode der Eisenerzer Geschichte hat sie für ihr Buch "Das Marampa Projekt" (Mandelbaum Verlag) zusammengetragen und in historischen Kontext gestellt. Zudem war sie vor zwei Jahren noch einmal vor Ort: "Der Bergbau war viele Jahre in britischer Hand, liegt derzeit brach. Die Menschen dort sind ein Spielball der globalen Industrie."

Kunstwerk in Eisenerz
Sie hat ein Stück Afrika nach Eisenerz zurückgebracht: Auf einer Fototapete, die (dank KIÖR und eisenerZ*ART) am Busbahnhof aufgezogen wurde, wächst ein Flammenbaum. Für die nächsten paar Monate wird er direkt neben dem "Marampa Pub" an eine ehemalige Brücke nach Afrika erinnern.

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