"Aktion 20.000"

Joboffensive für Ältere: Weststeirer machen Beginn

Steiermark
20.04.2017 21:54

Noch muss die (zerstrittene) Bundesregierung grünes Licht geben, doch in den Modellregionen Voitsberg und Deutschlandsberg läuft bereits die Vorbereitung für die "Aktion 20.000". Das Ziel: Langzeitarbeitslose über 50 Jahre sollen gemeinnützige Tätigkeiten ausüben. Die Zeit drängt, schon Anfang Juli soll es losgehen.

Am Arbeitsmarkt sind sie quasi chancenlos: Älter als 50 Jahre, seit mehr als einem Jahr arbeitslos, vielfach nur mit einem Pflichtschulabschluss, oftmals gesundheitlich eingeschränkt. Im Bezirk Voitsberg sind knapp 250 Personen betroffen, zwei Drittel davon Männer. "Bei den meisten von ihnen kommen wir mit unseren bisherigen Möglichkeiten an die Grenzen", gibt AMS-Geschäftsstellenleiter Franz Hansbauer zu. Er begrüßt daher die österreichweite Aktion, die 20.000 älteren Langzeitarbeitslosen Beschäftigung geben soll - bei Gemeinden, Vereinen, Einsatzorganisationen, sogar Schulen und Spitäler sind denkbar.

In den beiden steirischen Modellregionen ist jetzt das AMS gefordert. "Wir werden die Bürgermeister informieren, die sollen es dann in ihren Gemeinden weitergeben", sagt Hansbauer. "Wir planen auch Info-Veranstaltungen für unsere Kunden. Danach wird in Einzelgesprächen erhoben, was für sie passen könnte." Die Vorgabe aus Wien ist jedenfalls ambitioniert: 90 bis 100 Langzeitarbeitslose sollen alleine im Bezirk Voitsberg durch das Programm eine Beschäftigung finden.

Daten & Fakten

  • Die "Aktion 20.000" soll in den diversen Modellregionen bereits am 1. Juli losgehen. Als österreichweiter Start ist der 1. Jänner 2018 vorgesehen. Die Aktion ist bis Ende Juni 2019 begrenzt.
  • Die Langzeitarbeitslosen sollen gemeinnützige Tätigkeiten im öffentlichen Bereich übernehmen, genauer gesagt Arbeiten, die sonst nicht gemacht werden würden, etwa in der Gemeindebibliothek oder die Begleitung von älteren Menschen bei Erledigungen.
  • Die Beschäftigung soll zumindest 30 Stunden in der Woche umfassen. Die Personen sollen von ihrer Arbeit leben können.
  • Vorgesehen sind für das Projekt österreichweit 540 Millionen Euro.

Jakob Traby, Kronen Zeitung

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