Steirer Politiker

Tierschutzlandesrat Anton Lang im Interview

Tierecke
12.12.2016 09:50

Ein halbes Jahr haben wir ihn eh in Ruhe gelassen, den Anton Lang. Schließlich wurde der SP-Landesrat beim Tierschutz ins kalte Wasser geschupft. Jetzt ist Ende der Schonfrist, wir wollen wissen: Was haben Sie bislang zusammengebracht? Was haben Sie vor? Eins vorweg: Empathie hat er. Unsympathisch ist er auch nicht.

"Krone": Herr Lang, wo steht die Steiermark im Tierschutz?
Anton Lang: Der Tierschutz hat bei uns einen Stellenwert, auf den andere neidvoll schauen; wir sind schon gut aufgestellt. Das verdanken wir nicht zuletzt unserer Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck, die eine begnadete Mediatorin ist und sensationelle Sachkenntnis hat. Und Steirern, die wirklich bemerkenswerte Tierschützer sind.

"Krone": Wo sind unsere Baustellen?
Lang: Auch da haben wir einige. Wo's mir heiß aufsteigt ist, wenn Gesetze nicht eingehalten werden, etwa beim illegalen Schächten. Das werde ich mit aller Macht bekämpfen. Und ich will, dass Tierquälerei verhindert wird. Dazu möchte ich noch viel früher ansetzen, schon die Kleinen sollten die Liebe zum Tier lernen, Mitgefühl aufbauen. Wichtig ist mir auch der Wildtierschutz - der zum Menschenschutz wird. Es ist unglaublich, mit welcher Wucht etwa ein Reh auf ein Auto aufprallt. Dazu haben wir Pilotprojekte laufen.

"Krone": Was ist mit dem Schlachthofgipfel, der nach dem Schlachthofskandal abgehalten wurde?
Lang: Da führen wir Gespräche.

"Krone": Das ist jetzt echt nichts Neues. Das hat schon Ihr Vorgänger mit LR Drechsler vor einem Jahr angekündigt…
Lang: Es wird die konkrete Umsetzung von Maßnahmen geben. Lassen Sie uns noch etwas Zeit.

"Krone": Nächster Brennpunkt: Katzenkastration. Das Elende wird immer schlimmer, obwohl alle freilaufenden längst kastriert sein müssten! Manche Bauern entziehen sich dadurch, dass sie ihre Tiere ignorant als "Zuchtkatzen" anmelden - und diverse Amtstierärzte unterstützen das auch noch. Dieser Unfug hätte aber schnell ein Ende, würde diese Anmeldung mit Kosten verbunden sein…
Lang: Das ist auf jeden Fall eine Idee! Ich lasse das prüfen.

"Krone": Was ist mit dem Projekt Streunerkatzenkastration?
Lang: Gute Nachrichten! Dafür konnte die Förderung nämlich erhöht werden.

"Krone": Das bringt gar nichts, wenn es nicht funktioniert. Weil etliche Gemeinden nicht mittun oder die Unterstützung nicht bei jenen Tierschützern ankommt, die kastrieren lassen!
Lang: Ich weiß, dass es da Probleme gibt. Ich plane daher eindringliche Gespräche mit den Gemeindechefs, da muss sich was tun."

"Krone": Ihr Fokus 2017 - außer Gesprächen…?
Lang: Ich will Private vor den Vorhang holen, vielleicht mit einem Tierschutzpreis. Bei uns gibt es derart grandiose Menschen, die unzählige Stunden und ihr ganzes Geld in Tierschutz stecken. Sie leisten teils Übermenschliches. Das gehört gewürdigt.

Christa Blümel, Kronen Zeitung

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