Die sprichwörtliche "gute Riecher" führte zwei Innsbrucker Polizisten im Vorjahr zum größten Drogenfund seit Jahren. Marokkaner hatten die Wohnung eines Einheimischen (56) als Suchtgift-Bunker genutzt. Zwei Hintermänner fassten kürzlich lange Haftstrafen aus, nun wurde ein weiteres Bandenmitglied verurteilt.
"20. 12. 2001", also erst 15 Jahre alt. Dass diese Daten nicht stimmen, war beim angeklagten Algerier nicht nur wegen seiner Bartstoppeln augenscheinlich. Wie so oft bei Nordafrikanern musste im Vorfeld des Prozesses ein Gutachten her. Resultat: 18 bis 20 Jahre alt.
Riesige Lieferung
Im Zentrum des Prozesses stand eine nicht alltägliche Cannabis-Lieferung aus Italien. In die Dachbox eines Pkw hatten zwei Marokkanner (19 und 21 Jahre) nämlich 90 Kilo Cannabis geladen. Dafür wurden sie kürzlich noch nicht rechtskräftig zu sieben und vier Jahren Haft verurteilt.
Welche Rolle spielte der Angeklagte?
"Mein Mandant spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle", plädierte der Verteidiger. Doch der Algerier hatte beim Hinauftragen der Last in die Wohnung und beim Verkauf von Cannabis (verpackt in kleineren "Hasch-Eiern") eifrig mitgeholfen. Dass er dafür nur Kost und Logis sowie kleinerer Geldbeträge erhalten haben soll, ist strafrechtlich nicht relevant.
Polizisten hatten "guten Riecher"
Aufgeflogen war alles, als zwei Polizisten bei einem Routinefall im Mehrparteienhaus der typisch süßliche Geruch von Cannabis in die Nase stieg. Der Bewohner des betroffenen Zimmers verwies auf eine kleine Menge Suchtgift am Tisch doch dann führte er die Beamten zum Versteck unter seinem Bett, wo noch 65 der geschmuggelten 90 Kilo lagen. Schwarzmarktwert: Hunderttausende Euro!
Fünf Jahre Gefängnis
"Das ist das 25-fache der 25-fachen Grenzmenge", stellte der Richter die seltenen Dimensionen des Falles klar. Und verurteilte den Algerier (der bereits in Italien wegen Drogen in Haft war) zu fünf Jahren Gefängnis Urteil nicht rechtskräftig.
Andreas Moser, Kronen Zeitung
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