Nach dem profimäßig durchgezogenen Raubüberfall auf den bekannten Juwelier Schroll in Kitzbühel steht die Polizei noch am Anfang schwieriger Ermittlungen. Seniorchef Josef Schroll denkt nach dem Schock schon wieder an die Zukunft, eine bessere Absicherung sei aber fast unmöglich: "Wenn du vor einer gezogenen Waffe stehst, bist du machtlos."
Schroll kam am Montag nur drei Minuten nach dem Überfall in sein Geschäft, wo der Security-Mitarbeiter dem Blitz-Coup hilflos gegenüber gestanden war. "Er hat richtig reagiert, indem er gegenüber dem Täter mit der gezogenen Waffe keinen Widerstand leistete", sagt der Juwelier, der schon 2005 und 2011 Opfer ähnlicher Überfälle wurde. Wie könnte man die Sicherheit verbessern? "Auch eine Schleuse hilft nichts, wenn der Täter beispielsweise eine Geisel hat und Einlass fordert", so Schroll. Ein Juwelier müsse mit diesem Berufsrisiko leider leben.
"Da waren Profis am Werk"
Gestern war der Firmenchef mit dem Aufräumen und dem Bestellen neuer Uhrenkollektionen beschäftigt. Auch müsse er erst genau abklären, ob der gesamte Schaden versichert sei. Wie die Kriminalisten ist auch der bekannte Juwelier überzeugt, dass absolute Profis am Werk waren.
Axt und Schildkappe gefunden
Wie gehen die Ermittlungen voran? Walter Pupp, Chef des Landeskriminalamts, zur "Krone": "Im zurückgelassenen Mercedes haben wir eine Axt gefunden, die bei der Tat vermutlich zum Einsatz kam - ebenso eine Schildkappe." Nun besteht natürlich die Hoffnung, dass sich Fingerabdrücke oder DNA-Spuren finden lassen, die in den internationalen Datenbanken einen Treffer ergeben. Ebenso abgeglichen werden nun die recht deutlichen Überwachungsfotos.
100 Uhren um 1 Million Euro als Beute
Die Beutehöhe: Rund 100 Luxusuhren im Wert von mehr als 1 Million Euro. Der Kitzbüheler Fall erinnert an den Raub im Februar in der Riesengasse in der Innsbrucker Altstadt: Auch damals hatte ein Trio zugeschlagen - 40 Uhren weg!
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