Er muss für zumindest zwei weitere Monate hinter Gittern ausharren: Im Fall um die Anfang April im Inn bei Kirchbichl tot aufgefundene Jennifer V. wurde Dienstag am Landesgericht über den mordverdächtigen Schwiegervater (42) die U-Haft verlängert. Zudem wurde ein neues Gutachten angekündigt.
War es etwa DER perfekte Mord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Was genau mit Jenny geschah, ist bis heute völlig unklar. Gleich zwei Obduktionen brachten keine Aufschlüsse zur Todesursache, geschweige denn darüber, ob die zweifache Jungmutter durch Fremdverschulden ums Leben gekommen ist. Zumindest stand nach der Untersuchung mit Kieselalgen fest, dass Jenny noch gelebt hat, als sie in den Inn fiel. Die 26-Jährige ist also ertrunken!
Und dennoch blieb Nagori R. - der inhaftierte Schwiegervater (42) der Toten - für die Staatsanwaltschaft dringend des Mordes verdächtig. Indizien gibt es in diesem Fall viele, konkrete Beweise fehlen aber nach wie vor.
Dienstag Vormittag stand am Innsbrucker Landesgericht die nächste Haftprüfung auf dem Programm. Das Ergebnis: Der 42-Jährige bleibt vorerst für zwei weitere Monate in U-Haft.
Beschwerde: Anwalt schaltet OLG ein
Dessen Anwalt, Mustafa Tuncer, ist verärgert: "Wir werden beim Oberlandesgericht Beschwerde einlegen. Laut Ansicht des Landesgerichtes sei die Kieselalgen-Methode als Beweismittel fraglich. Da frage ich mich, warum dieses Gutachten überhaupt eingeholt wurde."
Neues Gutachten angekündigt
Bei der Haftprüfung wurden neue Tests mit Wasserproben angekündigt. Dabei soll geklärt werden, ob die in Lunge und Leber gefundenen Kieselalgen jenen vom Auffindungsort der Leiche entsprechen oder ob diese aus einem anderen Gewässer stammen könnten.
Ungeduld macht sich auch bei Jennifers Familie in München breit: "Wir wollen nun endlich Klarheit haben", betont Bruder Lazar.
Hubert Rauth/Hubert Berger, Kronen Zeitung
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