Paukenschlag im Fall um die 2014 in Kufstein getötete französische Austauschstudentin Lucile Klobut (20)! Drei Jahre nach dem Gewaltverbrechen hat die Tiroler Polizei eine neue, heiße Spur. Die Bluttat soll in Zusammenhang mit dem Mord an einer Joggerin in Deutschland stehen. DNA-Spuren erhärten diesen Verdacht.
Jahrelang wurde akribisch ermittelt, 800 Personen unter die Lupe genommen, sogar in der deutschen TV-Serie "Aktenzeichen XY" wurde der Fall um die hübsche Französin aufgerollt - alles ohne Erfolg, bis heute läuft der Mörder frei herum.
Kommt jetzt die Wende? "Uns ist ein großer Schritt gelungen, den Fall eines Tages klären zu können", betont Chefermittler Walter Pupp vom Landeskriminalamt Tirol. Seit einigen Wochen verfolge man eine heiße Spur in Deutschland. Konkret geht es um den Mord an Carolin G. (27) in Endingen bei Freiburg. Die junge Frau wurde im November 2016 beim Joggen von einem Unbekannten abgepasst, vergewaltigt und - vermutlich mit einer Eisenstange - brutal erschlagen. Ein ähnliches Martyrium, das auch die französische Austauschstudentin Lucile Klobut im Jänner 2014 in Kufstein durchleben musste.
Positiver DNA-Direktabgleich war möglich
Seit Mittwoch kann die Polizei davon ausgehen, dass es sich bei beiden Morden um ein und denselben Täter handelt. Den entscheidenden Hinweis brachten DNA-Spuren. Sowohl im Fall um die getötete Joggerin als auch in jenem von Lucile wurden Fragmente entdeckt. Probleme bereitete aber die schlechte Qualität. "Die DNA aus Deutschland war nicht einmal ausreichend genug, um sie in die Datenbank einzugeben", erklärt Hansjörg Mayr von der Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Die Hartnäckigkeit der Tiroler Ermittler zahlte sich aus, denn ein positiver Direktabgleich war möglich.
Weitere Parallelen: Zwei junge, hübsche Frauen wurden getötet, die Bluttaten passierten jeweils an einem Sonntag, und in beiden Fällen dürfte es sich bei der Tatwaffe um eine Eisenstange handeln. Der Täter scheint jedenfalls sehr mobil zu sein. Ein Lkw-Fahrer? "Durchaus möglich", meint Pupp.
Hubert Rauth und Samuel Thurner, Kronen Zeitung
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