Nach dem bitteren Aus im EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich (0:2) ist die Enttäuschung bei Weltmeister Deutschland riesengroß. Ernüchterung macht sich breit. Die deutsche Politikerin Beatrix von Storch von der rechtspopulistischen AfD (Alternative für Deutschland) attackierte die DFB-Auswahl nach der Pleite in Marseille.
"Vielleicht sollte nächstes Mal dann wieder die deutsche NATIONALMANNSCHAFT spielen?", ätzte die stellvertretende Bundessprecherin der AfD via Twitter. Ihrer Meinung nach spielen zu viele Kicker mit ausländischen Wurzeln in der deutschen Nationalelf. Von Storch ist in der Vergangenheit schon öfter durch ausländerfeindliches Posting-Verhalten aufgefallen. Anfang des Jahres antwortete sie mit "Ja" auf die Frage, ob sie Flüchtlingskindern an der Grenze den Zugang mit Waffengewalt verwehren würde. Die AfD- Politikerin erntete daraufhin einen Shitstorm und ruderte zurück: Sie sei "auf der Maus ausgerutscht".
Nicht die erste AfD-Provokation
Es war nicht die erste AfD-Kritik am deutschen Nationalteam. Der stellvertretende Vorsitzende Alexander Gauland hat kurz vor der EM mit Äußerungen über Nationalspieler Jerome Boateng Aufsehen erregt. Er wurde von der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" mit den Worten zitiert, die Leute fänden den dunkelhäutigen Innenverteidiger "als Fußballspieler gut, aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben." Später sagte Gauland dem "Spiegel", die deutsche Fußballnationalmannschaft sei "schon lange nicht mehr deutsch" im "klassischen Sinne".
Nach den umstrittenen Äußerungen über Boateng legte die Vorsitzende der AfD, Frauke Petry, mit Kritik an dessen Kollegen Mesut Özil nach. Özils Pilgerreise gehöre zwar zu den religiösen Pflichten eines Muslims, doch frage sie sich, ob "man sie aller Welt präsentieren muss", sagte Petry, nachdem der Spieler der deutschen Nationalmannschaft zuvor auf seiner Facebook-Seite ein Foto von sich in traditioneller Kleidung vor der Kaaba, dem quaderförmigen Gebäude in der Heiligen Moschee in Mekka, veröffentlichte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.