Zlatko Junuzovic hat nervenaufreibende Wochen hinter sich, der Abstiegskampf mit Werder Bremen hat Spuren hinterlassen. Mit seinem eigenen Frühjahr war der Spielmacher nicht unzufrieden. Ob auch seine Zukunft in Bremen liegt, wird sich aber erst nach der Fußball-EM in Frankreich zeigen. "Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit", sagte der 28-Jährige dazu im ÖFB-Teamcamp in der Schweiz. Pikant: Junuzovic hat seinen Vertrag bei Werder erst im Februar bis 2018 verlängert, ist aber wechselwillig.
Das Einvernehmen mit Trainer Viktor Skripnik soll nicht immer das Beste sein. Nicht der Ukrainer, sondern vielmehr Sportchef Thomas Eichin musste allerdings nach dem erst in der letzten Runde fixierten Klassenerhalt gehen. Nachfolger Frank Baumann hat Skripnik bereits im Amt bestätigt und will dessen Vertrag offenbar vorzeitig verlängern.
"Das ist zu akzeptieren und zu respektieren"
"Der Aufsichtsrat hat entschieden, das ist zu akzeptieren und zu respektieren", erklärte Junuzovic. "Alles andere bekomme ich hier beim Team ein bisschen mit und habe ich auch mitbekommen." Der ÖFB-Regisseur war im Jänner 2012 von der Wiener Austria nach Bremen gewechselt. In der vergangenen Saison erzielte er vier Tore und leistete 13 Assists. Im Jahr davor waren es in der Liga sechs Treffer und 15 Vorlagen.
"Ich bin mit sehr viel Druck in die Saison gestartet. Wir waren als Mannschaft auch nicht so präsent. Es waren einige schwierige Zeiten dabei und auch einige schlechte Spiele. Aber aus denen habe ich auch vieles mitnehmen können", betonte Junuzovic. "Das sind Sachen, wo du dich aufrappeln musst, wo du die Ruhe bewahren musst, wo du auch aus Niederlagen und schwierigen Situationen lernen musst."
"Es gibt nichts Schlimmeres als den Abstiegskampf"
Das habe er getan. "Am Ende der Saison habe ich wieder 17 Scorer-Punkte und wir sind nicht abgestiegen. Von dem her war es im Endeffekt eine gute Saison", meinte Junuzovic. Den Nervenkrimi um den Klassenerhalt hätte er sich aber gerne erspart. "Es war extrem aufreibend. Es gibt nichts Schlimmeres als den Abstiegskampf. Das war auch vom Kopf her sehr anstrengend."
Umso wichtiger sei die Woche Urlaub vor dem Start der EM-Vorbereitungen in der Schweiz gewesen. Im Sommer erwartet Junuzovic' Frau das erste gemeinsame Kind. Ihr Mann ist davor über ein Monat mit der ÖFB-Auswahl unterwegs. "Das Zusammensein beim Team nervt nicht", sagte Junuzovic. "Die Mischung macht es aus. Man hat Spaß miteinander - außerhalb vom Training und beim Training."
"Wollen noch erfolgreicher sein und werden alles dafür tun"
Auch die EM-Euphorie in Österreich sei zu spüren. "Wir genießen das natürlich", erklärte Junuzovic, der bisher 46 Länderspiele (7 Tore) absolviert hat. "Aber wir schauen auch weiter. Wir wollen noch erfolgreicher sein und werden alles dafür tun, dass die Stimmung auch so positiv bleibt." Die Vorfreude auf die EM sei riesig. "Aber jetzt ist es wichtig, dass wir auch noch die zwei Freundschaftsspiele gut überstehen."
Am Dienstag testet das ÖFB-Team in Klagenfurt gegen Malta. Für das Duell mit der Nummer 165 der FIFA-Weltrangliste, die am Freitag in Kufstein Tschechien mit 0:6 unterlegen war, waren laut ÖFB-Angaben bis Samstag 13.000 Tickets verkauft. Auch für die EM-Generalprobe nächsten Samstag (4. Juni) in Wien gegen die Niederlande sind noch Karten erhältlich.
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