Polizei-Großeinsatz

Axt-Angriff in Düsseldorf: Neun Menschen verletzt

Ausland
10.03.2017 13:26

Am Düsseldorfer Hauptbahnhof sind am Donnerstag bei einem Axt-Angriff auf Passanten neun Menschen verletzt worden. Mit einem Großeinsatz konnte die Polizei noch am Abend den 36-jährigen Täter fassen. Ein Polizeisprecher sagte Freitagfrüh, der Angreifer habe sich ersten Ermittlungen zufolge in einer "psychischen Ausnahmesituation" befunden. "Aufgrund dessen hat er wohl diese Tat begangen." Mittlerweile sei klar, dass es sich um eine Einzeltat handelt, ein terroristisches Motiv kann ausgeschlossen werden.

Der 36-Jährige hatte am Donnerstagabend erst in einer S-Bahn, dann im Bahnhof mit einer Axt wahllos auf Passanten eingeschlagen und insgesamt neun Menschen verletzt - unter ihnen auch italienische Touristen. Drei der Opfer seien schwer verletzt worden, sagte der Sprecher. Lebensgefahr bestehe aber nicht. Der Täter wurde nach kurzer Flucht festgenommen. Er stamme aus dem ehemaligen Jugoslawien und wohne in Wuppertal, hieß es.

(Bild: AFP)

Nach der Tat meldete sich ein Angehöriger des Mannes bei der Polizei und teilte den Beamten mit, dass der 36-Jährige wohl aus einer "psychischen Ausnahmesituation" heraus gehandelt habe. Worum genau es sich dabei handelte, werde noch ermittelt.

(Bild: AFP/dpa/David Young)

Täter verletzt sich bei Flucht
Der 36-jährige Täter lief nach der Attacke auf dem Bahnhof über die Gleise und sprang dann von einer Brücke mehrere Meter hinab auf eine Straße. Mit mehreren Knochenbrüchen sei er in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete der Sprecher. "Er wird da von uns bewacht." Die Polizei stellte eine Axt sicher.

(Bild: AFP)

Die Polizei gab weiters bekannt, dass die Tat keinen terroristischen Hintergrund hatte. Die Beamten seien von Anfang an davon ausgegangen, dass es sich um einen Amoklauf handle, hieß es in der Früh. Es habe "zu keiner Zeit" Hinweise auf ein extremistisches oder islamistisches Motiv gegeben. Demnach sei nun auch sicher bestätigt, dass der Täter allein gehandelt habe.

Augenzeuge: "Überall war Blut"
Ein Augenzeuge schilderte auf Twitter: "Wir standen oben auf dem Gleis, haben auf die Bahn gewartet. Der Zug kam, und plötzlich sprang jemand mit einer Axt raus, schlug auf die Leute ein. Überall war Blut. So etwas habe ich noch nie erlebt."



(Bild: AFP/dpa/David Young)

Massives Aufgebot an Einsatzkräften
Der Bahnhof der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen wurde evakuiert, Züge fielen aus oder wurden umgeleitet, über der Innenstadt kreiste ein Polizeihubschrauber. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz, Augenzeugen berichteten von Verletzten, die aus dem Bahnhof getragen wurden. Etliche Menschen wurden auch in Bussen der Feuerwehr behandelt. Es waren zahlreiche Rettungsautos vor Ort.

(Bild: AFP/dpa/David Young)

Nach der Festnahme und der Durchsuchung des Hauptbahnhofs begann die Polizei damit, Reisende nach und nach ins Freie zu bringen. "Ich saß eineinhalb Stunden lang im Zug. Zweimal kam Polizei rein und hat nachgeschaut, und jetzt eben erst durften wir raus", berichtete ein Augenzeuge am späten Abend.

(Bild: AFP)
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