Düsseldorf-Bluttat
Axt-Attentäter: Sein jüngstes Opfer ist erst 13
Bei der Axt-Attacke eines psychisch Kranken im Düsseldorfer Hauptbahnhof sind zehn Menschen verletzt worden, vier von ihnen erlitten lebensgefährliche Kopfwunden. Unter den Schwerverletzten ist auch der mutmaßliche 36 Jahre alte Täter aus Wuppertal. In seiner Wohnung sei ein Attest gefunden worden, das ihm eine "paranoide Schizophrenie" bescheinige, berichtete die Polizei am Freitag. Das jüngste Opfer des aus dem Kosovo stammenden Asylwerbers Fatmir H. ist ein 13 Jahre altes Mädchen.
Unter den Verletzten sind auch zwei italienische Touristinnen. Laut Angaben der Düsseldorfer Universitätsklinik war am Freitag kein Opfer mehr in Lebensgefahr. Allerdings erlitten vier Menschen schwere Kopfverletzungen, ein 13-jähriges Mädchen wurde an Oberkörper und Schulter verletzt. Chirurgen mussten in zwei OP-Sälen bis vier Uhr früh operieren. Es habe sich um ein "sehr blutiges Geschehen" gehandelt, so die Polizei. Um 20.54 Uhr seien am Donnerstagabend die ersten Notrufe eingegangen.
Nachdem der Mann im Eingangsbereich eines S-Bahn-Waggons mit einer Axt um sich geschlagen hatte, rannte er, verfolgt von Bundespolizisten, auf die Gleise und sprang 240 Meter von der Bahnhofshalle entfernt möglicherweise mit Suizidabsicht von einer Brücke mehrere Meter tief auf eine Fahrbahn. Dabei habe er sich Knochenbrüche zugezogen und sei danach bewegungsunfähig gewesen, so die Polizei. Bei seiner Festnahme soll er gesagt haben, dass er auch seinen eigenen Tod durch die Schusswaffen der Polizei in Kauf genommen hätte, berichtet der deutsche "Express".
Keine Hinweise auf terroristisches Motiv
Die Polizei hatte das Geschehen als Amoklage eingestuft und fast 600 Beamte zusammengezogen. Wenn der Lokführer der S-Bahn nicht geistesgegenwärtig die Türen geschlossen hätte, wären womöglich noch mehr Menschen verletzt worden. Hinweise auf ein terroristisches Motiv gibt es keine. Der Verfassungsschutz hatte zuletzt vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in Deutschland gewarnt.
Der 36-Jährige sei nicht vorbestraft. Er sei 2009 aus dem Kosovo gekommen und habe mit einer Aufenthaltsberechtigung als Asylwerber in Deutschland gelebt. Hinweise auf Mittäter gebe es nicht. Sein Bruder habe berichtet, dass der Mann sich vor einer Woche eine Axt gekauft habe, weil er sich verfolgt fühle, berichtete die Polizei.
Machetenangriff in Düsseldorf nach Axt-Attentat
Am Tag nach dem Amoklauf im Hauptbahnhof hat in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zudem ein unbekannter Täter einen Mann angegriffen und verletzt. Nach dem Tatverdächtigen werde gefahndet, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Angaben der "Bild", wonach der Angriff mit einer Machete erfolgt sein soll, bestätigte sie nicht.
Das Opfer des Angriffs befinde sich im Krankenhaus und schwebe nicht in Lebensgefahr, sagte die Sprecherin. Die Polizei hoffe, den Mann bald vernehmen zu können. Die Hintergründe des Angriffs seien "völlig unklar".
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