Kontakt zu Anis Amri
Berlin: Razzia gegen islamistischen Moschee-Verein
Die Berliner Polizei hat am Dienstagmorgen einen Großeinsatz gegen den Betreiber jener Moschee durchgeführt, die auch der Berlin-Attentäter Anis Amri besucht hatte. Im Visier standen 24 Objekte, rund 460 Beamten waren im Einsatz. Die Berliner Behörden haben den Moschee-Verein Fussilet 33 mittlerweile verboten.
Bei den durchsuchten Orten handle es sich um Wohnungen, zwei Firmensitze und sechs Hafträume in den Berliner Haftanstalten Moabit und Tegel, teilte die Polizei mit.
Geld für Terroranschläge in Moschee gesammelt?
Die Moschee selbst sei ein Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten gewesen. Dort soll auch Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden sein. Beim Islamunterricht sollen Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien radikalisiert worden sein. Die Polizei hatte den Hauseingang von einer gegenüberliegenden Polizeiwache aus zeitweise mit einer Kamera beobachtet.
Moschee schloss von selbst ihre Räume
Dem Verbotsantrag der Innenverwaltung hatte das Verwaltungsgericht nach Angaben der Polizei bereits am 15. Februar stattgegeben. Die Moschee schloss ihre Räume bereits vor einer Woche von selbst.
Der Berlin-Attentäter Anis Amri hatte die Moschee oft besucht. Er tötete am 19. Dezember einen polnischen LKW-Fahrer, entführte dessen Lastwagen und fuhr auf den Weihnachtsmarkt, wo er weitere elf Menschen tötete und mehr als 50 zum Teil schwer verletzte. Amri wurde schließlich bei einem Polizeieinsatz in Mailand erschossen.
Spezialeinsatzkräfte hatten vor wenigen Wochen drei Männer festgenommen, die mit dem Moschee-Verein in Verbindung gestanden haben sollen. Sie wurden verdächtigt, gemeinsam versucht zu haben, ins Kriegsgebiet nach Syrien beziehungsweise in den Irak auszureisen, um sich dort vom IS an Waffen und Sprengstoff ausbilden zu lassen.
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