Adventmarkt als Ziel
Berlin: Waren Behörden vor Anschlag gewarnt?
Die deutschen Behörden könnten bereits Tage vor dem Blutbad in Berlin, das mindestens zwölf Menschen das Leben gekostet und Dutzende teils schwer Verletzte gefordert hat, vor der Gefahr gewarnt gewesen sein. Laut einem Bericht der "Daily Mail" gebe es Hinweise darauf, dass speziell Christkindlmärkte für Anschläge auserkoren wurden, um möglichst viele Menschen auf einmal zu treffen.
Den Informationen der britischen Zeitung zufolge könnten deutsche Behörden bereits vor Tagen Hinweise auf speziell geplante Anschläge auf Adventmärkte bekommen haben. Deswegen kritisierte Terrorexperte Anthony Glees von der Buckingham University in dem Blatt auch das Verhalten der deutschen Behörden. Seiner Meinung nach hätten selbst beim kleinsten Hinweis auf einen Anschlag alle Märkte im Land sofort geschlossen werden sollen.
Politologe: Auch Österreich ein Anschlagsziel
Der Anschlag in Berlin - die aktuellen Entwicklungen dazu finden Sie hier - werde jedenfalls wichtige Lernschritte für internationale Sicherheitsbehörden bringen, wie der österreichische Politologe Christian Tuschhoff am Dienstag erklärte. Auch Österreich werde und müsse daraus lernen, da es ein potenzielles Anschlagziel sei.
"Ob man zum Anschlagziel wird, hängt davon ab, ob mutmaßliche Terroristen ein entsprechendes Netzwerk vor Ort haben, um so einen Anschlag zu planen", erklärte der auf Terrorismus spezialisierte Experte, der an der Freien Universität Berlin forscht. Für ihn unterscheidet sich Österreich jedenfalls nicht von anderen Anschlagszielen wie Frankreich, Belgien oder Deutschland.
"Weiche Ziele, die physisch schwer zu schützen sind"
Bei dem Anschlag in Berlin erkennt Tuschhoff ähnliche Muster wie bei Anschlägen in Frankreich und Belgien. Es handle sich demnach um "weiche Ziele, die physisch schwer zu schützen sind". Auch die Ausführungsart sei ähnlich. "Man könnte keine notwendigen Ressourcen aufbringen, selbst wenn man das wollte", so der Politologe.
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