Flotte im Ärmelkanal

Briten schlagen Alarm: “Die Russen kommen”

Ausland
20.10.2016 16:46

Die Fahrt der "Admiral Kusnezow", des einzigen russischen Flugzeugträgers, Richtung syrische Mittelmeerküste lässt derzeit in Großbritannien und Norwegen die Alarmglocken läuten. Die russische "Superwaffe", die von mehreren Kriegs- und Versorgungsschiffen und einem U-Boot begleitet wird, durchquert nämlich derzeit den Ärmelkanal. Norwegische Kriegsschiffe und NATO-Einheiten wurden als "Begleiter" und "Beobachter" entsandt. Unterdessen wird in britischen Medien Alarm geschlagen: "Die Russen kommen."

"Solange sich diese Schiffe in unserem Gewässer befinden, werden wir alle ihre Bewegungen verfolgen. Wir werden sie im Rahmen der Verpflichtungen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit in Großbritannien beobachten", sagte ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Die Flugzeugträger-Gruppe aus neun Schiffen und einem U-Boot (siehe Grafik unten) war am Samstag aus der Hafenstadt Murmansk gestartet. Die Fahrt wird laut Berechnungen der russischen Marine zehn Tage dauern.

May fordert "robuste und gemeinsame Antwort"
Die britische Premierministerin Theresa May übte scharfe Kritik an der Entsendung der russischen Flotte. "Wir müssen nun eine robuste und gemeinsame Antwort auf diese russische Aggression geben", sagte die Regierungschefin am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Angesichts der jüngsten Eskalationen zwischen dem Westen und Russland (Syrien-Krieg, NATO-Abwehrschild, Ukraine-Krise usw.) sagte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon gegenüber der "Daily Mail": "Wir werden diese russischen Schiffe rund um die Uhr überwachen und die Sicherheit Großbritanniens garantieren." Neben der Marine hat auch die britische Luftwaffe den Befehl erhalten, sich auf Abfangmissionen vorzubereiten.

(Bild: "Daily Mail"- Grafik)
(Bild: "Daily Mail"- Grafik)
(Bild: "Daily Mail"- Grafik)

Flugübungen in der Nähe des NATO-Luftraumes
Besonders besorgniserregend finden die NATO-Staaten, dass Kampfjets und Hubschrauber, die auf der "Admiral Kusnezow" stationiert sind, während der gesamten Fahrt Flugübungen absolvieren und damit dem NATO-Luftraum sehr nahe kommen. Ein NATO-Sprecher sagte gegenüber der "Daily Mail": "Russland hat natürlich das Recht, in internationalen Gewässern zu operieren. Gleichzeitig ist die Stationierung der russischen Marine im Mittelmeer nicht besonders vertrauenserweckend." Außerdem lasse das nur den Schluss zu, dass der Kreml nicht an einer politischen Lösung des Syrien-Kriegs arbeite.

Die norwegische Luftwaffe hat ein Video veröffentlicht, in dem die "Admiral Kusnezow" und ein Begleitschiff zu sehen sind:

Neben Norwegen und Großbritannien haben auch die Niederlande, Finnland und Schweden ihre Marine in Alarmbereitschaft versetzt. Die USA haben ihrerseits einen zusätzlichen Lenkraketen-Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse ins Mittelmeer entsandt. Dieser soll noch vor Eintreffen der "Admiral Kusnezow" vor Ort sein.

Zwei russische Suchoi-33-Jäger (Bild: Norwegische Marine)
Zwei russische Suchoi-33-Jäger
Dieser Hubschrauber des Typs Kamow KA-27 wird im Kampf gegen U-Boote eingesetzt. (Bild: Norwegische Marine)
Dieser Hubschrauber des Typs Kamow KA-27 wird im Kampf gegen U-Boote eingesetzt.

Blamage für britische Marine im Jahr 2013
Der russische Flugzeugträger war bereits 2014 im Mittelmeer stationiert gewesen. Die fast schon panikartige Berichterstattung und die Drohgebärden aus London könnten auch damit zu tun haben - damals waren die britischen Seestreitkräfte gehörig blamiert worden, als im Dezember 2013 plötzlich die "Admiral Kusnezow" vor Schottlands Küste auftauchte. Erst nach einer 1100 Kilometer langen Anfahrt aus dem südenglischen Marinehafen Portsmouth, die 24 Stunden in Anspruch nahm, konnte man den Flugzeugträger "abfangen".

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