Nach Krawallen
Bulgarien schiebt Hunderte Flüchtlinge ab
Bulgarien will nach Unruhen in seinem größten Flüchtlingszentrum 250 afghanische Migranten in ihre Heimat abschieben. Es handle sich um Menschen, die illegal in das EU-Land gelangt seien. Das Verfahren einer freiwilligen Rückkehr von 50 Afghanen habe begonnen, teilte die Regierung am Montag in Sofia mit. Die Papiere der anderen 200 Afghanen würden noch bearbeitet.
Die Entscheidung der Regierung erfolgte nach Ausschreitungen von Migranten afghanischer Herkunft im Aufnahmelager Harmanli nahe der türkischen Grenze. Der Drahtzieher der Unruhen am vergangenen Donnerstag sei ein aus Deutschland abgeschobener Afghane gewesen, hieß es.
"Hooliganismus und Beschädigung staatlichen Eigentums"
18 der 400 vorübergehend festgenommenen Migranten sollen wegen "Hooliganismus und Beschädigung staatlichen Eigentums" angeklagt werden und weiterhin in Haft bleiben. 1000 Migranten aus dem Zentrum in Harmanli, die sich nicht an die Vorschriften hielten, sollen in andere Lager an der türkischen Grenze verlegt werden.
Die Flüchtlingslager in dem ärmsten EU-Land sind voll. 2016 wurden rund 13.000 Flüchtlinge registriert. Unklar ist, wie viele geblieben sind. Die Orthodoxe Kirche warnte, dass ein anhaltender Flüchtlingszustrom das "ethnische Gleichgewicht" in Bulgarien, wo zehn Prozent der Bevölkerung ethnische Türken sind, verändern könnte.
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