Terror in Katalonien
Diese Männer wollten die Sagrada Familia sprengen
Nach der Terrorserie in Spanien wurde einer der vier verhafteten Verdächtigen wieder freigelassen. Der Besitzer jenes Lieferwagens, der von einem der Terroristen in eine Menschenmenge gelenkt wurde und 14 Menschen in den Tod riss, wurde wegen Mangels an Beweisen auf freien Fuß gesetzt. Ein weiterer Verdächtiger soll nur mehr drei Tage im Gefängnis bleiben und könnte anschließend ebenfalls freikommen.
Die Staatsanwältin hatte vor dem Richter Untersuchungshaft für alle Verdächtigen gefordert. Nur zwei der jungen Männer bleiben nun allerdings ohne Anrecht auf Kaution in Haft. Die Beweislage gegen den 27-jährigen Lieferwagen-Besitzer Mohamed A. habe nicht ausgereicht, er kam frei. Auch der 34-jährige Salah el Karib hat gute Chancen darauf, nach 72-stündigem Polizeigewahrsam auf freien Fuß gesetzt zu werden.
Mohamed Houli Chemlal (21) und Driss Oukabir (28) bleiben dagegen in Haft. Den beiden wird Terrorismus und Mord vorgeworfen. Oukabir gab bei der Anhörung zu, den Lieferwagen, der beim Anschlag verwendet wurde, angemietet zu haben. Er sei jedoch davon ausgegangen, dass seine Bekannten ihn für einen Umzug brauchen würden.
Im Schlafanzug zur Anhörung
Gegen Chemlal wird auch wegen Sprengstoffbesitzes ermittelt. Er war bei der Explosion in Alcanar verletzt worden und wurde im Schlafanzug und Handschellen zur Anhörung gebracht. Beide Männer beteuerten ihre Unschuld und bestritten jede Verwicklung in terroristische Aktivitäten.
Die Terrorzelle, die für die Anschläge verantwortlich ist, wurde laut Exekutive zerschlagen. Acht Terroristen sind tot, der Fahrer des Lieferwagens, der in Barcelona als Waffe gegen unbeteiligte Passanten verwendet wurde, wurde von der Polizei erschossen.
Sagrada Familia war ursprüngliches Ziel
Die Terroristen hatten ursprünglich noch ein viel größeres Blutbad anrichten wollen. Chemlal gab während der Anhörung zu, dass ein Anschlag auf die weltberühmte Basilika Sagrada Familia und weitere Gebäude vorbereitet worden war. Eine Gasexplosion im Stützpunkt der Terrorzelle in Alcanar verhinderte jedoch eine größere Terrorattacke, für die die Attentäter 120 Gasflaschen gehortet hatten.
15 Tote bei Terror in Barcelona und Cambrils - darunter fünf Kinder
Im Zentrum der spanischen Metropole war am Donnerstag ein Lieferwagen in eine Menschenmenge auf der beliebten Fußgängerzone La Rambla gerast. Dabei starben mindestens 14 Menschen, unter ihnen fünf Kinder.
Nur kurz danach verhinderte die Polizei in dem Touristenort Cambrils eine zweite Terrorattacke, bei der allerdings eine flüchtende Frau getötet wurde. Rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona erschossen die Einsatzkräfte fünf Terroristen - unter ihnen der erst 17-jährige Moussa Oukabir, der zuvor als Fahrer des Kleintransporters vermutet wurde . Das ganze Land hatte am Freitag Jagd auf den Jugendlichen gemacht.
Younes Abouyaaqoub, der tatsächlich den Van auf der La Rambla in die Menschenmenge gelenkt hatte, konnte am Montag von der spanischen Polizei aufgespürt werden. Er wurde bei dem Einsatz erschossen.
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