Verdächtige in Haft

Düsseldorf: Zündeten Flüchtlinge eigenes Heim an?

Ausland
07.06.2016 19:00

Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft im deutschen Düsseldorf ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen sechs männliche Bewohner der Halle. Die Flüchtlinge seien zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht worden, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Hinweise auf eine Brandlegung von außen gebe es bislang nicht.

Die Halle nahe der Düsseldorfer Messe brannte komplett aus. Die riesige Rauchsäule über der Stadt war Dienstagmittag kilometerweit zu sehen. Als der Brand ausbrach, waren rund 130 Flüchtlinge vor Ort, die allesamt gerettet werden konnten. Etwa 70 Feuerwehrleute standen im Einsatz.

30 Verletzte 
28 Flüchtlinge zogen sich Rauchgasvergiftungen zu. Auch ein Feuerwehrmann und ein Helfer aus der Unterkunft wurden leicht verletzt. Die Polizei nahm am Dienstag zunächst zwei Flüchtlinge vorläufig fest und führte sie in Handschellen ab. Später erhöhte sich die Zahl der Verdächtigen auf insgesamt sechs. In der Halle waren ausschließlich allein reisende Männer untergebracht, vor allem Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

Einer der mutmaßlichen Brandstifter wird in Handschellen abgeführt. (Bild: APA/dpa/David Young)
Einer der mutmaßlichen Brandstifter wird in Handschellen abgeführt.
(Bild: APA/dpa/Federico Gambarini)
(Bild: APA/dpa/Rolf Vennenbernd)

Schaden auf zehn Millionen Euro geschätzt
Die Feuerwehr war gegen 12.35 Uhr alarmiert worden. Als die Löschzüge eintrafen, sei die rund 5000 Quadratmeter große ehemalige Messehalle komplett in Flammen gestanden, sagte ein Sprecher. Um 17.20 Uhr meldete die Feuerwehr nach stundenlangem Kampf gegen die Flammen, das Feuer sei unter Kontrolle. Der Einsatzleiter der Feuerwehr schätzte gegenüber der "Bild"-Zeitung den Schaden auf zehn Millionen Euro.

Nicht der erste Brand in dieser Unterkunft
Einige der Männer in der Unterkunft seien vom Feuer im Schlaf überrascht worden, sagten Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Sie seien von Helfern rechtzeitig wachgerüttelt worden. In der Unterkunft waren nach Angaben der Stadt 282 Männer untergebracht. Nicht alle waren beim Ausbruch des Brandes dort. In derselben Unterkunft war schon am 21. Mai vorsätzlich ein Brand gelegt worden - damals gab es nur geringen Schaden. Bei den Ermittlungen dazu ergaben sich keine belastbaren Beweise gegen einen Beschuldigten.

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