Meeting eskalierte
EU-Politiker der UKIP durch Faustschlag verletzt
In der Brexit-Partei UKIP geht es derzeit heiß her: Seit dem Rücktritt von Langzeitchef Nigel Farage wird um dessen Nachfolge gestritten. Dabei dürfte es jetzt sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein: Farages politischer Zögling Steven Woolfe wurde am Donnerstag bei einem parteiinternen Meeting durch einen Faustschlag verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Europaabgeordnete sei nach dem Schlag kollabiert, teilte sein Team via Twitter mit. Mittlerweile konnte Entwarnung gegeben werden.
Woolfe gilt als aussichtsreichster Bewerber für die UKIP-Spitze. Farage hatte ihn jahrelang gefördert, berichtete der britische "Telegraph". Die Partei befindet sich in der Krise, seit Diane James, die am 16. September die Führung von Farage übernommen hatte, diese Woche ihr Amt nach nur 18 Tagen überraschend niederlegte.
Woolfe, der just am Donnerstag seinen 49. Geburtstag feierte, hatte in Straßburg an einem Meeting "zur Luftverbesserung in der Partei" teilgenommen, so der "Telegraph" unter Berufung auf UKIP-Kreise. Dabei kam es offenbar zu einem Streit, bei dem die Fäuste flogen.
Ein Video zeigt die Versorgung des kollabierten Woolfe durch die Rettungskräfte:
Farage: "Er ist auf dem Weg der Besserung"
Der Europaabgeordnete sei nach dem Faustschlag kollabiert, hieß es. Farage sagte britischen Medien zunächst, Woolfe befinde sich in einem "kritischen Zustand". Am Abend gab die Partei dann vorläufig Entwarnung: Woolfe habe keine Gehirnblutung erlitten, aber noch ein taubes Gefühl in einer Gesichtshälfte. Er werde zur Beobachtung noch über Nacht im Krankenhaus bleiben, sei aber auf dem Weg der Besserung. "Wir nehmen das sehr ernst", sagte Farage zu der Schlägerei. Es sei untragbar, dass sich zwei erwachsende Männer so verhielten.
Die 1993 gegründete UK Independence Party (UKIP) zählt derzeit knapp 40.000 Mitglieder. Ihr größtes Ziel hatte die Partei mit dem Votum der Briten für einen EU-Austritt am 23. Juni erreicht. Farage gab kurz nach dem Referendum seinen Rücktritt bekannt.
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