Störten bei Party

Frau (19) lässt Kinder bei 33 Grad im Auto – tot

Ausland
10.06.2017 19:13

Immer wieder werden kleine Kinder in den Sommermonaten im Auto vergessen oder gar absichtlich zurückgelassen. In vielen Fällen endet die Fahrlässigkeit der Erwachsenen mit dem qualvollen Hitze-Tod der Kleinen. So auch in Texas, wo eine erst 19 Jahre alte Mutter ihre zwei Töchter, ein und zwei Jahre alt, bei Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius für 15 Stunden in ihrem Wagen zurückließ - damit sie ungestört mit Freunden Party feiern konnte. Die Mädchen bezahlten mit ihrem Leben, die junge Mutter wurde festgenommen.

Die 19-jährige Amanda Hawkins lebte mit ihren beiden Töchtern Brynn (1) und Addyson (2) bei den Großeltern im texanischen Kerr County, wie aus lokalen Medienberichten hervorgeht. Die junge Mutter arbeitete bei der Supermarktkette Walmart und versuchte zuletzt über Crowdfunding finanzielle Unterstützung für ein Eigenheim auf die Beine zu stellen - mit wenig Erfolg. Über den Vater der Kinder ist aus den Medienberichten nichts zu erfahren.

Brynn (1) und Addyson (2) beim Spielen (Bild: facebook.com)
Brynn (1) und Addyson (2) beim Spielen

Mädchen saßen bei bis zu 33 Grad 15 Stunden im Auto
Weil die 19-Jährige in der Vorwoche mit Freunden feiern wollte, aber offenbar niemanden fand bzw. bezahlen konnte, der sich derweil um die Töchter kümmern konnte, nahm die junge Frau sie kurzerhand mit zu der Party. Dort ließ sie die kleinen Mädchen vor einem Haus für insgesamt 15 Stunden im Auto zurück - von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag an einem der bislang heißesten Tage des Jahres in Texas.

Hawkins posiert gestylt und geschminkt für ein Selfie. (Bild: facebook.com)
Hawkins posiert gestylt und geschminkt für ein Selfie.

Wie aus dem Polizeibericht herauszulesen ist, sollen die Mädchen immer wieder geschrien haben. Freunde der Frau erklärten der Polizei, sie hätten Hawkins in der Nacht darauf hingewiesen. Doch die 19-Jährige habe den Aussagen zufolge ihre Töchter einfach ignoriert. Ein Freund der Mutter habe sogar für einige Zeit im Auto geschlafen, jedoch nicht auf den Zustand der Kinder reagiert, heißt es in dem Polizeibericht weiter.

Töchter aus Angst vor Behörden nicht ins Krankenhaus gebracht
Erst am Nachmittag des nächsten Tages holte die Mutter die mittlerweile bewusstlosen Kinder aus dem geparkten Auto. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Kerr County Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius gemessen, im Inneren des Fahrzeugs muss es dementsprechend noch um einiges heißer geworden sein. Damit nicht genug, habe Hawkins ihre Töchter aus Angst vor den Behörden zunächst nicht in ein Krankenhaus bringen wollen.

Erst am Donnerstag konnte ein Freund die junge Mutter schließlich zum Handeln überreden und sie fuhr mit den Mädchen in die örtliche Klinik. Da war der Zustand der beiden Kinder jedoch bereits so schlecht, dass Brynn und Addyson umgehend in die eine knappe Autostunde entfernte Universitätsklinik nach San Antonio verlegt werden mussten. Wenige Stunden später waren die Mädchen tot.

(Bild: facebook.com)

Den Ärzten hatte Hawkins den Versuch, die Mädchen zu retten, auch noch erschwert, wie aus den Akten der Ermittler hervorgeht. Die 19-Jährige gab bei der Einlieferung ihrer Kinder in der Klinik an, die Töchter hätten in einem Park an Blumen gerochen und seien danach ohnmächtig geworden. Erst als die Polizei eingeschaltet wurde, sei die junge Frau schließlich mit der Wahrheit rausgerückt.

(Bild: facebook.com)

Mutter drohen mindestens zwei Jahre Haft
Hawkins wurde noch am selben Abend, an dem ihre beiden kleinen Mädchen in San Antonio für tot erklärt wurden, festgenommen. Ihr drohen jetzt mindestens zwei Jahre Haft wegen schwerer Kindeswohlgefährdung. Allerdings will der zuständige Staatsanwalt den Fall am Montag genauer prüfen, weitere Anklagepunkte gegen die 19-Jährige könnten das mögliche Strafmaß deutlich anheben, hieß es in lokalen Medien.

"Das ist mit Abstand der schlimmste Fall von Kindeswohlgefährdung, den ich in meiner 37-jährigen Dienstzeit erlebt habe", hatte auch der zuständige Sheriff von Kerr County schwer an der Tragödie zu schlucken.

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