Auf den Philippinen
Hier werden neue IS-Kämpfer ausgebildet
Syrien und der Irak waren bisher die beiden wichtigsten Länder, in denen die Terrormiliz Islamischer Staat ihre Kämpfer rekrutiert und ausbildet. Nun zeigt ein neues Video ein Trainingscamp auf den Philippinen. Der Inselstaat in Südostasien gilt als neuer, wichtiger Nährboden für Dschihadisten. Erst am Sonntag gab es heftige Gefechte mit der dortigen Armee, bei denen 26 Extremisten und drei Soldaten ums Leben kamen.
Wie die britische "Daily Mail" berichtete, schließen sich auf dem fünftgrößten Inselstaat der Welt immer mehr Einheimische dem IS an, um gegen die "Ungläubigen auf dieser Welt" vorzugehen. Der Islam ist die zweitgrößte Religion auf den Philippinen. Seit vielen Jahren ist dort die islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf ("Islamische Bewegung") aktiv. Diese wurde seinerzeit mit Geldern von Al-Kaida-Führer Osama bin Laden gegründet und finanziert. In der Folge wurde sie durch die Entführung zahlreicher Ausländer sowie Terroranschläge auf der Insel bekannt.
Terrorgruppe verspricht IS ewige Treue
In einem nun aufgetauchten Propagandavideo bekundete eine Teilorganisation von Abu Sayyaf - die sogenannten Banditen von Ansar-al-Khalifa - ihre Sympathien mit dem IS und versprach ihm die ewige Treue. Weiters wurde dem IS versprochen, bald Kämpfer nach Syrien zu schicken, um die dortigen Dschihadisten zu unterstützen.
Ausbildung im philippinischen Dschungel
Fotos aus dem neuen Terrorcamp im philippinischen Dschungel geben einen Einblick in den Alltag der künftigen IS-Kämpfer. Die Bilder zeigen, wie sie etwa einen Hindernisparcours bewältigen. Um sie zu motivieren, setzt es vom Aufseher immer wieder Stockhiebe.
Zwischendurch werden immer wieder Warnschüsse aus Maschinengewehren abgegeben. Unter einem Stacheldrahtzaun muss gerobbt werden, es folgen Schieß- und Gefechtsübungen. Die Männer sind vermummt, die Flagge des IS weht über dem Camp.
Lager der Extremisten von Armee gestürmt
Die Abu-Sayyaf-Gruppe setzt immer wieder Terrorakte auf den Philippinen. Erst am Sonntag war es zu Gefechten mit der philippinischen Armee auf der südlichen Insel Basilan gekommen. Nach Militärangaben wurde ein Lager mit 150 Extremisten gestürmt, 26 Islamisten und drei Soldaten sollen dabei ums Leben gekommen sein. "Es gibt einige Abu-Sayyaf-Gruppen, die unter der IS-Flagge kämpfen. Aber sie repräsentieren nicht wirklich den IS, wir sehen sie als bloße kriminelle Banden", sagte Militärsprecher Resituto Padilla.
IS-Miliz büßte Teile ihres Territoriums ein
Während es von außerhalb seines Kerngebiets zunehmend Unterstützung für den IS gibt, musste dieser in Nahost zuletzt mehrfach Rückschläge hinnehmen. Im heurigen Jahren haben die Dschihadisten etwa 14 Prozent ihres Territoriums in Syrien und im Irak verloren. Insgesamt ist die Fläche der von der Miliz kontrollierten Gebiete bis Mitte Dezember um rund 12.800 auf knapp 78.000 Quadratkilometer geschrumpft, teilte das in den USA ansässige Institut IHS Jane's am Montagabend mit.
Der IS habe demnach insgesamt mehr Land eingebüßt als erobert. Zu den Verlusten zählten die strategisch wichtige Stadt Tall Abjad an der syrisch-türkischen Grenze, die irakische Stadt Tikrit und die Raffinerie im irakischen Baiji. Zudem hätten die Extremisten die Kontrolle über einen Teil einer Schnellstraße zwischen Rakka in Syrien und Mossul im Irak verloren, was logistische Schwierigkeiten mit sich bringe, hieß es.
Die Terrormiliz hatte im Sommer des Vorjahres große Teile Syriens und des Nordirak erobert. In den von ihr kontrollierten Gebieten proklamiert sie die Scharia und verübt immer wieder Gräueltaten. Einheimische Truppen und eine internationale Allianz unter Führung der USA bekämpfen den IS in beiden Ländern aus der Luft. In Syrien fliegt seit Ende September auch Russland Luftangriffe.
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