Verbaler Ausraster
Israel-Minister: Beben in Italien “Strafe Gottes”
Der israelische Vize-Minister für regionale Zusammenarbeit, Ayub Kara, hat für diplomatische Verstimmungen zwischen Israel und Italien gesorgt. Der Likud-Politiker erklärte, die jüngsten Erdbeben in Italien seien eine "Strafe Gottes" für eine gegen Israel gerichtete Resolution der UNESCO, der Italien zugestimmt hatte. Die israelische Regierung hat sich für Karas Aussagen entschuldigt. "Wir weisen die Äußerungen von Vize-Minister Ayub Kara zurück", teilte ein Sprecher des Außenministeriums am Samstag mit.
Karas Äußerung bezog sich auf eine Resolution zu Ost-Jerusalem, die das Welterbekomitee der UNESCO vor knapp zwei Wochen verabschiedet hatte. Der umstrittene Text geht auf eine Initiative von sieben arabischen Staaten zurück. Die Resolution zielt darauf ab, "das palästinensische Kulturerbe und den unverkennbaren Charakter von Ost-Jerusalem zu bewahren". Dazu gehört auch die Altstadt von Jerusalem, in der sich mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zwei der heiligsten Stätten des Islam befinden.
Empörung in Israel wegen Bezeichnung des Tempelbergs
Aus Sicht der israelischen Regierung ignoriert die Resolution die uralten jüdischen Verbindungen zu Jerusalem. Besonders empört ist die Regierung darüber, dass der Tempelberg in der Resolution nie mit seinem jüdischen Namen bezeichnet wird und die Klagemauer nur mit Anführungszeichen aufgeführt wird. Italiens Regierungschef Matteo Renzi erklärte später, die Resolution sei "inakzeptabel" und die italienischen Vertreter hätten statt ihrer Enthaltung besser dagegen stimmen sollen.
Kara hatte am Mittwoch bei einem Besuch im Vatikan gesagt, er sei sicher, dass die beiden Erdbeben an diesem Tag in Mittelitalien sich "wegen der Entscheidung der UNESCO" ereignet hätten. Die Erdstöße hatten schwere Schäden angerichtet, mehrere Menschen wurden verletzt.
Auch Kara hat sich bereits entschuldigt
Der israelische Außenamtssprecher hob hervor, Kara habe eine Entschuldigung veröffentlicht, der auch das Außenministerium beipflichte. Am Sonntag wurde Italiens Staatschef Sergio Mattarella zu einem mehrtägigen Besuch in Israel und in den Palästinensergebieten erwartet. Auf seinem Programm stand unter anderem ein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
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