Ex-FBI-Chef
James Comey sagt nicht vor Senatsausschuss aus
Das ist die nächste Episode rund um die völlig überraschende Entlassung von James Comey: Der inzwischen ehemalige FBI-Chef will kommende Woche nicht vor einem Senatsausschuss aussagen, der die umstrittenen Russland-Verbindungen im Umfeld von US-Präsident Donald Trump untersucht.
Die Information kam am Freitag (Ortstzeit) vom demokratischen Senator Mark Warner, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Expertenteams: "Wir haben gerade erst von Comey erfahren, dass er es nicht schaffen wird. Ich hoffe, dass wir in Zukunft einen passenden Termin finden werden. Ich glaube nämlich, es ist sehr wichtig für den Kongress, aber auch für alle Amerikaner, dass sie Comeys Version der Geschichte hören." Er fügt hinzu: "Junge, was für eine Woche!"
Zuvor hatte Trump Comey davor gewarnt, heimlich Informationen weiterzugeben. In einer Nachricht, die der amerikanische Präsident auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gepostet hatte, deutete er an, über Aufnahmen von Gesprächen mit Comey zu verfügen.
Trump wünscht sich "aufrichtigen" Comey
In einem Interview mit dem konservativen Sender Fox News spielte Trump die Drohung jedoch wieder herunter: Er wünsche sich lediglich, dass Comey "aufrichtig" sei und hoffe, dass er dies auch sein werde. Über seine Anspielung, wonach es Aufzeichnungen der Gespräche zwischen ihm und Comey gebe, wolle er nicht sprechen, fügte der Präsident hinzu.
Neuer FBI-Chef ist auf Comeys Seite
Comeys Nachfolger Andrew McCabe sagte bereits am Donnerstag vor dem Senatsausschuss aus - das berichtet CNN. Er widersprach der Behauptung des Weißen Hauses, dass der amerikanische Präsident "und der Rest des FBI" ihr Vertrauen in Comey verloren hatten: "Der Großteil aller FBI-Mitarbeiter hatte eine tiefe und positive Verbindung zu Direktor Comey." Außerdem, so McCabe, genoss Comey "breite Unterstützung in den Reihen des FBI - und tut das auch heute noch."
Entlassung aus heiterem Himmel
Erst am Dienstag hatte Donald Trump James Comey als FBI-Chef entlassen. Diese Entscheidung versetzte Amerika über Nacht in eine Schockstarre - sowohl Demokraten als auch Republikaner kritisierten den US-Präsidenten scharf. Am Mittwoch demonstrierten hunderte Menschen vor dem Weißen Haus. In seinem ersten Statement nach der Entlassung sagte Trump, er habe nicht - wie vorerst vermutet - auf Empfehlung des stellvertretenden Generalbundesanwaltes Rod Rosenstein gehandelt.
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