Kampfjet-Abschuss
“Keine Absicht”: Erdogan-Entschuldigung bei Putin
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich bei seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin für den Abschuss eines russischen Kampfjets an der türkisch-syrischen Grenze im November 2015 entschuldigt. Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag bekannt gab, übermittelte Erdogan in seiner Botschaft "sein Mitgefühl und sein tiefstes Beileid an die Familie des toten russischen Soldaten und entschuldigte sich". Eine türkische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.
Erdogan habe außerdem erklärt, er wolle alles in seiner Macht Stehende tun, um die "traditionell freundlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Russland wieder herzustellen", so Peskow. Eine Erklärung des Kreml zitierte Erdogan mit den Worten, Ankara habe "niemals den Wunsch und die Absicht gehabt", das Flugzeug abzuschießen. Die Behörden würden gegen einen türkischen Staatsbürger ermitteln, der des Abschusses verdächtig sei.
Der Abschuss des Kampfbombers vom Typ Su- 24 durch die türkische Luftwaffe im vergangenen November hatte das beiderseitige Verhältnis stark belastet. Laut Ankara hatte der russische Jet den türkischen Luftraum verletzt, Moskau bestreitet dies und warf der Türkei eine "geplante Provokation" vor. Russland verhängte Wirtschaftssanktionen und verlangte eine Entschuldigung.
Im syrischen Bürgerkrieg unterstützt Moskau Syriens Machthaber Bashar al-Assad mit eigenem Militär, während die Türkei die gegen Assad kämpfenden Rebellen unterstützt.
Türkei und Israel normalisieren ihre Beziehungen
Die Türkei legte am Montag auch einen jahrelangen Streit mit Israel bei und verständigte sich auf eine Normalisierung der Beziehungen. Hintergrund war der Versuch pro-palästinensischer und islamistischer Aktivisten aus der Türkei, die israelische Seeblockade des Gazastreifens im Jahr 2010 zu durchbrechen. Dabei waren zehn Türken getötet worden.
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