Südkoreas Präsident:

“Krieg gegen Nordkorea ist sehr wahrscheinlich”

Ausland
17.05.2017 12:51

Wenige Tage nach dem jüngsten Raketentest in Nordkorea, bei dem laut ausländischen Militärexperten ein Geschoss mit der bisher längsten Reichweite aus dem Arsenal von Diktator Kim Jong Un getestet worden war, hat der südkoreanische Präsident Moon Jae In eine militärische Auseinandersetzung mit dem Nachbarland als wahrscheinlich bezeichnet. Das Präsidialamt zitierte am Mittwoch den neuen Staatschef Südkoreas mit den Worten: "Die Realität sieht so aus, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen militärischen Konflikt an der Demarkationslinie gibt."

Das Atomwaffen- und Raketenprogramm des nördlichen Nachbarn sei in jüngster Zeit schnell vorangekommen. Südkorea sei aber bereit und in der Lage, bei einem Angriff Nordkoreas zurückzuschlagen. Kurz zuvor hatte die südkoreanische Regierung erklärt, sie wolle den Dialog mit dem Norden wieder in Gang bringen und entsprechende Kanäle reaktivieren. Es sieht ganz nach einer Doppelstrategie aus Sanktionen und Dialog aus, die die Regierung in Seoul fährt.

Südkoreas Präsident Moon Jae In (Bild: AP)
Südkoreas Präsident Moon Jae In

Russland und China verstärken Truppen an Grenzen
Dass die Sorge vor einem Krieg auf der Koreanischen Halbinsel tatsächlich steigt, lässt sich auch an den jüngsten Truppenbewegungen entlang der chinesisch-nordkoreanischen und der russisch-nordkoreanischen Grenze ablesen. Sowohl Russland als auch die Volksrepublik haben im April ihre Kontingente massiv aufgestockt. Damit rüsten sich die beiden Staaten auf mögliche Flüchtlingsbewegungen im Fall eine militärischen Eskalation.

Russlands Präsident Putin hat seine Truppen an der Grenze zu Nordkorea verstärkt. (Bild: YouTube.com, AFP/DMITRI LOVETSKY)
Russlands Präsident Putin hat seine Truppen an der Grenze zu Nordkorea verstärkt.

Putin ruft zu Ende der "Einschüchterung" Nordkoreas auf
Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete den jüngsten Raketentest Nordkoreas als "kontraproduktiv und gefährlich", rief aber zugleich zu einem Ende der "Einschüchterung" des abgeschotteten kommunistischen Landes auf. Mit diesen Aussagen zielte Putin vor allem auf die Muskelspiele der USA vor der nordkoreanischen Küste. Dort ist neben einem Flugzeugträger mittlerweile auch ein Atom-U-Boot stationiert.

Die USS Michigan im Hafen von Busan (Bild: AFP)
Die USS Michigan im Hafen von Busan

"Wir lehnen die Ausweitung des Klubs der Atommächte kategorisch ab", sagte Putin am Montag in Peking. Er fügte jedoch hinzu, dass "wir aufhören müssen, Nordkorea einzuschüchtern". Es müsse eine "friedliche Lösung für dieses Problem" gefunden werden.

Nordkorea hatte Sonntagfrüh zum zweiten Mal binnen zwei Wochen eine ballistische Rakete abgefeuert und damit erneut seine Nachbarländer und die USA provoziert. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Rakete sei 500 Kilometer von der Landesgrenze entfernt niedergegangen und habe keine Bedrohung dargestellt.

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