Zahlung gescheitert
London-Attentäter planten Blutbad mit großem Lkw
Der jüngste Terroranschlag auf der London Bridge sollte den Ermittlern zufolge eigentlich mit einem 7,5-Tonnen-Lkw statt mit einem Lieferwagen verübt werden. Bei der versuchten Online-Anmietung des Lastwagens seien die Attentäter aber an der Zahlungsabwicklung gescheitert, teilte Scotland Yard in der Nacht auf Samstag mit. Als Vorbild diente offenbar das Blutbad im französischen Nizza am 14. Juli des Vorjahres.
Ersatzweise hätten die Terroristen dann per Mobiltelefon den kleineren Transporter angemietet und mit diesem wenige Stunden später drei unschuldige Passanten auf der London Bridge überrollt und tödlich verletzt. Anschließend rannten die mit 30 Zentimeter langen Keramikmessern bewaffneten Männer zum Borough Market und erstachen dort nach dem Zufallsprinzip fünf Menschen. Wenige Minuten später wurden die Täter von Polizisten erschossen.
Zubehör für Molotowcocktails im Laderaum gefunden
Scotland Yard berichtete auch über weitere Gegenstände, die im Terror-Van sichergestellt wurden: zwei Lötlampen, 13 mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllte Flaschen und Bürosessel. Die Lötlampen und die Flaschen hätten wohl für die Herstellung von Molotowcocktails dienen sollen. Die Ermittler vermuten, dass die Sessel und anderen Möbelstücke als Tarnung genutzt wurden. So sei wohl den Familien der Attentäter ein harmloser Umzug vorgegaukelt worden.
Es handelt sich um die bisher detailliertesten Schilderungen der Polizei dazu, wie die Tat am vergangenen Samstag vorbereitet und ausgeführt wurde. Bisher war etwa unklar gewesen, wie viele der Opfer mit dem Lieferwagen und wie viele durch Messerstiche getötet worden waren.
Besonderes Augenmerk auf Tatwaffen
Im Zuge der Ermittlungen wurden bisher mehr als 200 Menschen aus 19 Ländern einvernommen und 20 von ihnen verhaftet. Von diesen seien sieben Verdächtige weiterhin in Gewahrsam, gab die Polizei bekannt. Besonders im Fokus stehen derzeit auch die rosa Keramikmesser, die die Attentäter für ihre Angriffe auf die Passanten benützt hatten. Die Ermittler erhoffen sich über die Information, wo diese Messer gekauft wurden, eine heiße Spur.
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