Party statt halal

London-Bomber trank und rauchte Haschisch

Ausland
19.09.2017 07:16

Nach seiner Verhaftung als Verdächtiger nach dem Anschlag in der U-Bahn-Station Parsons Green in London am Freitag wird Yahya Faroukh von der Polizei verhört. Wie jetzt publik wurde, dürfte der 21-jährige syrische Flüchtling einen westlichen Lebensstil gepflegt haben: In sozialen Medien gab er damit an, jeden Tag Marihuana zu rauchen. Auch Alkohol, Zigaretten und dem Shisha-Rauchen dürfte er nicht abgeneigt gewesen sein.

Faroukh wurde am Samstagabend vor seinem Arbeitsplatz, dem Imbiss "Aladdin's Fried Chicken" im Londoner Bezirk Hounslow, festgenommen. Sein Facebook- und Instagram-Profil zeichnen ein nicht gerade dem Koran entsprechendes Bild von dem jungen Flüchtling.

Yahya Faroukh, der 21-jährige Festgenommene (Bild: AFP, AP, facebook.com krone.at-Grafik)
Yahya Faroukh, der 21-jährige Festgenommene

Auf Instagram schrieb er, jeden Tag Gras zu rauchen, er postete außerdem ein Bild mit dem Spruch: "Für ein besseres Leben brauchst du Marihuana, Wodka und Drogen." Auf Bildern gemeinsam mit seinen Freunden liegen Zigaretten auf dem Tisch. Auch beim Shisha-Rauchen zeigte sich Faroukh.

(Bild: Facebook.com)
Der London-Bomber zeigt sich ausgelassen feiernd mit Freunden. (Bild: instagram.com)
Der London-Bomber zeigt sich ausgelassen feiernd mit Freunden.

Polizisten waren als Obdachlose verkleidet
Ein Angestellter von "Aladdin's Fried Chicken" verriet der "Daily Mail": "Die Polizei muss den Imbiss schon seit Freitag überwacht haben. Ich sah die Exekutive beim Beobachten des Lokals." Seine Kollegen hätten ihm berichtet, die Beamten seien bei der Observation als Obdachlose verkleidet gewesen - auch als sie Faroukh aufgriffen.

(Bild: instagram.com)
Was Faroukh auf diesem Instagram-Bild raucht, verrät er auf der Plattform nicht. (Bild: Instagram.com)
Was Faroukh auf diesem Instagram-Bild raucht, verrät er auf der Plattform nicht.

Ein weiterer Augenzeuge, ein Student namens Tareq Haque (21), schilderte, dass sich die Polizisten ganz normal verhalten hätten: "Sie taten so, als würden sie auf den Bus warten, standen einfach da. Dann drehten sie sich um und rissen Faroukh zu Boden." Kurios: Dem Augenzeugen fiel auf, dass Faroukhs Tasche bei der Verhaftung auf den Boden fiel und sich öffnete. Sie sei voller Schokoriegel gewesen.

"Da niemand in Uniform gekleidet war, hatte ich keine Ahnung, was vor sich ging, bis sie ihm sagten, wer sie sind", erzählte der Zeuge weiter. Nachdem sie Faroukh Handschellen angelegt hatten, hätten die Polizisten seine Hände, Füße und Beine in Plastiksackerl eingewickelt, um Spuren zu sichern.

Arbeitskollege: "Er liebte Fußball und auszugehen"
"Wir sind alle geschockt über den Vorfall, er schien so wie der Rest von uns zu sein, er liebte Fußball und auszugehen", erzählte ein Kollege des Verdächtigen.

(Bild: facebook.com)

Überwachungsvideo zeigt Terrorist kurz vor Anschlag
Ein Überwachungsvideo zeigt einen der beiden London-Bomber, wie er 90 Minuten vor dem Anschlag in der U-Bahn-Station Parsons Green das Haus mit dem Sprengsatz verlässt. Man sieht darin einen Mann mit einem dunkelroten Kapuzenpullover unter einer grauen Jacke, der ein schweres, ausgebeultes Lidl-Plastiksackerl trägt. Es schaut dem am Tatort endeckten Sprengsatz sehr ähnlich.

Verbindung zu zweitem Verdächtigen wird geprüft
Nach dem Anschlag war ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden. Der 18-Jährige soll sich gemeinsam mit Faroukh in einer Pflegeunterbringung befunden haben. Scotland Yard prüft nun, ob sich die beiden schon vorher in der als "Dschungel von Calais" bekannten Zeltstadt im Norden Frankreichs oder sogar schon viel früher in Syrien oder dem Irak kennengelernt hatten.

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