Frau (42) starb
Marseille: Todeslenker rast in Busstationen
Nächster Großalarm in Frankreich: In Marseille ist am Montag ein Autolenker in zwei Bushaltestellen gerast. Eine Frau wurde getötet, eine weitere verletzt. Der Fahrer wurde festgenommen. Die Polizei ist mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und rief Passanten dazu auf, die Gegend zu meiden. Die Behörden sprechen von einer Amokfahrt, der Täter sei wegen Suchtgift- und Eigentumsdelikten sowie wegen Waffenbesitzes amtsbekannt und habe sich zuvor in psychiatrischer Behandlung befunden.
Am Montagvormittag raste der Mann gegen 8 Uhr in eine Bushaltestelle vor einem Fast-Food-Lokal im Quartier de la Valentine, eine 29-jährige Frau wurde schwer verletzt. Dann setzte er seine Fahrt fort und rammte gegen 9 Uhr die Station am Boulevard Charles Livon nahe dem Alten Hafen, einem sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen beliebten Viertel. Dabei wurde eine 42-jährige Frau tödlich verletzt, berichtet die Online-Zeitung "La Provence" unter Berufung auf Polizeikreise. Sie starb noch am Tatort.
Verdächtiger nicht auf Geheimdienst-Liste
Die Polizei war schnell vor Ort, der Lenker des weißen Lieferwagens wurde verhaftet. Der Mann soll 35 Jahre alt sein. Nach ersten Erkenntnissen soll der Wagen am Morgen als gestohlen gemeldet worden sein, berichtet der Fernsehsender BMF TV. Der Fahrer werde zurzeit von der Polizei vernommen. Er sei wegen Diebstahls, Drogen- und Waffenbesitzes amtsbekannt - außerdem habe er sich zuvor in psychiatrischer Behandlung befunden. Auf der von den Geheimdiensten geführten Liste islamischer Gefährder sei er nicht vermerkt gewesen.
Staatsanwalt: "Keine Hinweise auf Terroranschlag"
Die Polizei hatte die Bevölkerung via Twitter dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden. Beamte der Spurensicherung untersuchten die Tatorte, die Staatswanwaltschaft betonte gegen Mittag, es gebe keine Hinweise auf einen Terroranschlag. Nichts deute auf einen "terroristischen Akt" hin, sagte Staatsanwalt Xavier Tarabeux am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Festgenommenen sei ein Schreiben einer psychiatrischen Klinik gefunden worden.
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