Aufruf in München
Pfarrer: “Spenden, aber nicht für Flüchtlinge!”
Aufregung um einen Priester in München: Der Geistliche bat in einem Brief die Mitglieder seiner Pfarrei um Spenden für Bedürftige. Wie in dem Schreiben jedoch ausdrücklich erwähnt wird, werden Flüchtlinge weder von Geld- noch von Sachspenden etwas erhalten.
Wie der "Focus" am Dienstag berichtete, erklärte Pfarrer Michael Schlosser am Ende seines Briefes, dass "mit den Spenden die Flüchtlinge in der Hellabrunnerstraße nicht unterstützt werden". Diesen würde ohnehin aus anderen Quellen finanziell unter die Arme gegriffen, das Geld werde lieber dafür verwendet, um etwa mittellosen Familien zu helfen, die sich Klassenausflüge für ihre Kinder nicht leisten können.
Angst vor Ausbleiben der Spenden
Dem "Focus" gegenüber sagte Schlosser, er habe die Passage deshalb verfasst, weil er fürchte, es könnten Spenden ausbleiben, "wenn die Leute denken, dass mit dem Geld Flüchtlingen geholfen wird". Schlosser: "In meinem privaten Umfeld höre ich oft Unmut darüber, dass arme Leute und Obdachlose weniger Gelder als Flüchtlinge erhalten oder sogar überhaupt kein Geld mehr bekommen würden."
Viele Menschen trauen sich nicht nachzufragen, an wen die Gelder gehen, deshalb habe er das explizit erklärt. Das sei legitim, so Schlosser.
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