"Er hat hier gelebt"
Razzien nach London-Terror: Mehrere Festnahmen
Nach dem blutigen Terroranschlag in London mit vier Toten und zahlreichen Verletzten haben bewaffnete Polizisten am Donnerstag in Großbritannien insgesamt acht Personen festgenommen. Zuvor waren mehrere Wohnungen in London und Birmingham durchsucht worden.
Die Verdächtigen wurden an sechs verschiedenen Orten festgenommen, sagte der Chef der Terrorabwehr von Scotland Yard, Mark Rowley, laut dem britischen "Guardian". Mehr wollte der Ermittler nicht preisgeben.
"Der Mann aus London hat hier gelebt"
Laut der britischen Nachrichtenagentur PA wurden allein bei einer Razzia in einer Wohnung in Birmingham drei Männer festgenommen. In der Wohnung hat laut einem Zeugen der Attentäter von London gelebt, der einen Tag zuvor - am Jahrestag der Anschläge in Brüssel mit mehr als 30 Toten - mit einem Auto und zwei langen Messern drei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt hat, bevor er erschossen wurde.
Laut "BBC Midnight" könnte auch das bei dem Anschlag benutzte Auto, ein grauer Hyundai i40, mit dem der Attentäter in den Zaun des Parlamentsgebäudes gekracht war, in Birmingham gemietet worden sein.
Lehrerin aus Spanien unter den Todesopfern
Unter den Toten sind der Polizist Keith Palmer, ein 48-jähriger Familienvater sowie die 43-jährige Aysha Frade. Die zweifache Mutter hatte als Lehrerin in London gearbeitet und stammt laut "Guardian" aus dem spanischen Städtchen Betanzos. Der Bürgermeister von Betanzos sagte der Zeitung: "Die Gerüchte sind leider wahr. Ich habe sie nicht gekannt, aber ihre zwei Schwestern leiten hier eine Englisch-Schule und sie hat auch weitere Verwandte in der Gegend. Es ist eine Tragödie."
Unter den Verletzten sind vier Mitglieder einer Studentengruppe der englischen Universität von Edge Hill in Lancashire und drei französische Schulkinder. Auch fünf Touristen aus Südkorea sowie zwei Besucher aus Rumänien wurden bei dem Anschlag verletzt. Eine Frau, die bei dem Angriff von der Brücke in die Themse gefallen war, fanden Rettungskräfte stark blutend im Wasser.
Die Tat weckt böse Erinnerungen an die Lastwagen-Anschläge vom 14. Juli 2016 in Nizza mit 84 Toten und vom 19. Dezember 2016 in Berlin mit zwölf Toten. In Großbritannien gilt weiterhin die zweithöchste Terrorwarnstufe 4.
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