"Hinrichtungen"

Russen entdecken Massengräber in Aleppo

Ausland
27.12.2016 06:50

In den ehemaligen Rebellenvierteln der syrischen Stadt Aleppo sind laut russischen Angaben "mehrere Massengräber mit Dutzenden Leichen" entdeckt worden. Die Menschen seien "grausam gefoltert und hingerichtet" worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenko.

Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete ihrerseits, dass die Rebellen bei ihrem Rückzug aus Ost-Aleppo mindestens 21 Zivilisten getötet hätten. Die Leichen der Opfer, unter ihnen fünf Kinder und vier Frauen, seien in Gefängnissen der inzwischen vertriebenen "Terrorgruppen" entdeckt worden, zitierte Sana den leitenden Gerichtsmediziner in Aleppo. Sie seien "durch Schüsse aus sehr kurzer Distanz hingerichtet" worden.

Leichen auf Aleppos Straßen
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte ihrerseits mit, dass mehrere Leichen auf den Straßen Ost-Aleppos gefunden worden seien. Sie konnte aber keine Angaben darüber machen, wie die Menschen zu Tode kamen.

Laut Konaschenko müssen nun genaue Untersuchungen folgen. Diese würden aber mit Sicherheit dazu führen, dass der Westen "seine Verantwortung für die Grausamkeiten" der syrischen Rebellen anerkennen müsse.

Die syrischen Regierungstruppen hatten am Donnerstag mit russischer Unterstützung die Rebellenviertel in Aleppo nach wochenlangen Kämpfen wieder komplett unter ihre Kontrolle gebracht. In einer groß angelegten Evakuierungsaktion verließen rund 35.000 Menschen den Osten der Stadt.

Auch den syrischen Regierungstruppen und ihren Verbündeten werden Gräueltaten in Aleppo zur Last gelegt. Laut Angaben der Vereinten Nationen hatten sie in den Tagen vor der Rückeroberung der Stadt mindestens 82 Zivilisten in den östlichen Vierteln getötet. Die Opfer seien regelrecht hingerichtet worden, so die UN.

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