Geheimer Kontakt?
Russland-Affäre: Nun Trump-Schwiegersohn im Visier
In der Russland-Affäre gerät nun der Schwiegersohn und enge Berater von US-Präsident Donald Trump ins Visier der Ermittler. Er soll nach dem Wahlsieg Trumps die Möglichkeit eines geheimen Kommunikationsdrahtes zum Kreml erwogen haben, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf den russischen Botschafter in Washington. Trump will indes offenbar ein Sonderteam einsetzen, um die Vorwürfe gezielt abwehren zu können.
Kushner soll im Dezember 2016 mit dem russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, über geheime Kommunikationswege gesprochen haben, schreibt die Zeitung. Kushner habe vorgeschlagen, die russische Botschaft in Washington für die Kommunikation zwischen Trumps Übergangsteam mit dem Kreml zu nutzen. Ein geheimer und sicherer Draht hätte gewährleisten sollen, dass die Kommunikation abgeschottet bleibt. Quelle dieser Informationen sollen russische Aufzeichnungen sein.
Ex-Blackwater-Chef als Kontaktmann?
Bei dem Treffen, bei dem auch Trumps früherer Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn zugegen gewesen sein soll, sei auch ein Treffen zwischen einem Gesandten Trumps mit einem russischen Kontakt in einem Drittstaat vereinbart worden. Wer dieser Entsandte sein sollte, wurde aus den vorliegenden Unterlagen nicht bekannt. Die "Washington Post" hatte jedoch im April berichtet, dass sich Erik Prince, Gründer des privat geführten, einstigen militärischen Sicherheitsdienstes Blackwater und informeller Trump-Berater, auf den Seychellen mit einem Gesandten von Russlands Präsidenten Wladimir Putin getroffen habe.
Für das FBI prüft Robert Mueller als Sonderermittler die Frage, ob das Trump-Lager in Verwicklungen mit der russischen Regierung verstrickt war. Kushner hatte sein Treffen mit Kisljak zunächst nicht pflichtgemäß angegeben, dies jedoch später nachgeholt. Das FBI hält ihn nach Medienberichten inzwischen in der Russland-Frage für eine zentrale Person.
Trump bereitet "War Room" gegen Vorwürfe vor
Insidern zufolge bereitet das US-Präsidialamt ein spezielles Team vor, dass die Vorwürfe gegen Trump im Zusammenhang mit Russland abwehren soll. Zu diesem "War Room" soll auch Kushner gehören, hieß es in Kreisen des Präsidialamts am Freitag. Auch der wegen seiner erzkonservativen Ansichten umstrittene Berater Steve Bannon werde an Bord sein. Bannon und Trumps Stabschef Reince Priebus hätten das Konzept für den War Room ausgearbeitet, hieß es. Zu dem Team sollen auch Politikprofis und Anwälte gehören.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.