Papiere fehlen
Schiff der Identitären in Ägypten gestoppt
Rückschlag für die Anhänger der rechtsextremen Identitären Bewegung, die Migranten vor der Küste Libyens abfangen und zurück nach Afrika bringen will: Ein dafür gechartertes Schiff, das sich auf dem Weg ins Mittelmeer befindet, ist von ägyptischen Behörden am Suezkanal aufgehalten worden. Medien berichteten, dass das Schiff zum Ankern gezwungen worden war, weil der Kapitän erforderliche Papiere nicht vorlegen habe können.
"Es war eine reine Routinekontrolle", erklärte dagegen Daniel Fiß von der Identitären Bewegung am Freitag. Berichte, die C-Star (vormals Suunta) habe bewaffnete Einheiten an Bord, wies er als Gerüchte zurück. Man gehe davon aus, die Fahrt nach Sizilien demnächst fortsetzen zu können. Allerdings zeigen Tracking-Websites, dass sich das Schiff, das unter der Flagge des ostafrikanischen Dschibuti fährt, nach wie vor im Hafen von Suez befindet.
Die "Identitären", die in Österreich vom Verfassungsschutz beobachtet werden und sich gegen vermeintliche Überfremdung wenden, beteiligen sich wie andere Rechts-Aktivisten aus Deutschland, Frankreich und Italien an dem Projekt "Defend Europe". Die Mission wolle "Europa verteidigen und gegen die Schlepperschiffe vermeintlich 'humanitärer' NGOs an der italienischen Küste vorgehen". Im Mittelmeer sind um die zehn Hilfsorganisationen im Einsatz, die Migranten aus Seenot retten. Für rechte Aktivisten sind die privaten Retter seit Langem ein Feindbild.
Italiener wollen Identitäre nicht ankern lassen
In Italien formiert sich inzwischen Widerstand gegen die Mission der Rechts-Aktivisten: Für Samstag ist im sizilianischen Catania eine Kundgebung am Hafen geplant. Eigentlich soll die 40 Meter lange C-Star dort anlegen. Ob es dazu kommt, ist unklar - mittlerweile setze sich auch Catanias Bürgermeister Enzo Bianco dagegen zur Wehr, sagte Fiß.
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