Grüne angepöbelt

“Sie treiben die Vernichtung Deutschlands voran”

Ausland
03.10.2016 18:54

Am Rande der Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden hat sich die deutsche Grünen-Politikerin Claudia Roth ein wildes Wortgefecht mit aufgebrachten Pegida-Demonstranten geliefert. Roth forderte die Demonstranten zu einer vernünftigen Diskussion auf, stattdessen wurde sie ausschließlich wüst beschimpft. "Sie treiben die Vernichtung Deutschlands voran", zeterte ein Demonstrant in ihre Richtung. Roth brach danach entsetzt die Diskussion ab.

"Warum sagen Sie zu mir 'Hau ab'?", fragte Roth einen Demonstranten. "Weil Sie eine Hetzerin sind, weil Sie die Vernichtung des deutschen Volkes vorantreiben", antwortete der Demonstrant. Die Sprechchöre gegen Roth wurden in der Folge immer lauter. Die Politikerin verließ nach knapp einer Minute die aufgebrachte Menge.

Roth: "Haben ein Demokratie-Problem in diesem Land"
"Dieser offen gezeigte, organisierte und brutale Hass machte vor keiner Obszönität mehr halt", sagte Roth am Montagnachmittag gegenüber "Spiegel Online". "Es war nur ein kleiner Schritt bis hin zur physischen Gewalt." Bei den Einheitsfeiern in Dresden habe sich gezeigt, "dass wir ein echtes Demokratie-Problem in diesem Land haben", in Teilen Deutschlands "kippt gerade etwas weg".

Die deutsche Grünen-Politikerin Claudia Roth (Bild: Screenshot/Twitter.com)
Die deutsche Grünen-Politikerin Claudia Roth

Merkel und Co. als "Volksverräter" beschimpft
Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden wurden von Trillerpfeifen-Konzerten und aggressiver Krawallmacher-Stimmung überschattet. Anhänger des rechtsradikalen Pegida-Bündnisses attackierten Gäste und Politiker auf übelste Art verbal. Wie deutsche Medien berichteten, kam es nicht nur zu rassistischen Äußerungen, Kanzlerin Angela Merkel und Co. wurden auch als "Volksverräter" beschimpft. Neben "Haut ab" und "Merkel muss weg" waren auch fremdenfeindliche und rechtsradikale Beschimpfungen zu hören. So wurde ein dunkelhäutiger Mann, der gerade zum Gottesdienst in die Frauenkirche gehen wollte, mit "Abschieben!"-Rufen empfangen.

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