130 Todesopfer
Terror-Wahnsinn in Paris: Europa im Schockzustand!
Laut französischen Medienberichten ereigneten sich auch Schießereien in einer Bar und einem Restaurant. In einer weiteren Bar soll es zu einer Explosion gekommen sein. Auch im Einkaufszentrum von Les Halles in der Pariser Innenstadt gab es Schüsse. Unter Passanten brach Panik aus, Eliteeinheiten der Polizei versuchten, die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Mindestens acht Terroristen seien getötet worden, berichten Ermittler.
Rund 100 Tote bei Blutbad in Konzerthalle
In einer der bekanntesten Konzerthallen der französischen Hauptstadt, dem Bataclan, kam es während eines Auftritts der kalifornischen Band Eagles of Death Metal zu Schießereien, Geiselnahmen und Selbstmordattentaten. Ein Zeuge berichtete, die Angreifer seien mitten im Konzert hereingekommen, hätten im Bereich des Eingangs zu schießen begonnen und "Allahu Akbar!" (Gott ist groß) gerufen. "Sie haben zehn Minuten voll in die Menge geschossen, mit Pumpguns oder Kalaschnikows, glaube ich", sagte der Konzertbesucher.
Der Bruder des Schlagzeugers Julian Dorio sagte dem in seiner Heimatstadt Atlanta ansässigen US-Fernsehsender WSB-TV, sechs bis acht Angreifer seien schwarz gekleidet und unmaskiert gewesen und hätten nach dem sechsten Song wahllos in die Menge geschossen. "Es war so laut, es war lauter als die Band, und sie warfen sich auf den Bühnenboden. Als sie aufstanden, um sich in Sicherheit zu bringen, sahen sie Männer, die mit automatischen Gewehren auf alles und jeden am Ort schossen", erzählte Michael Dorio dem Sender. "Da gab es eine Tür auf der Rückseite der Bühne, die auf die Straße führte, und sie flohen durch die Hintertür."
Geiseln flehten via Social Media um Polizeieinsatz
Über soziale Netzwerke richteten im Bataclan festgehaltene Geiseln dramatische Appelle an die Polizei. Sie baten die Einsatzkräfte um die schnellstmögliche Erstürmung des Gebäudes. Ein User schrieb: "Sie schlachten uns einen nach dem anderen ab." Die Polizei stürmte die Konzerthalle schließlich kurz nach Mitternacht und tötete dabei nach eigenen Angaben einige Terroristen. Im Gebäude soll es etwa 100 Todesopfer gegeben haben, drei Attentäter hätten sich selbst in die Luft gesprengt, hieß es. Ein Mann berichtete, als er mit seiner Mutter den Saal verlassen habe, habe er über Leichen klettern müssen.
Auch Österreicher verletzt
Das Außenministerium in Wien teilte am Samstagmorgen mit, bei dem Terror im Bataclan sei auch ein Österreicher verletzt worden. Zwei weitere Österreicher seien demnach unverletzt geblieben.
Verhafteter Attentäter: "Ich bin vom IS"
Einer der festgenommenen Terroristen, der an der Geiselnahme im Bataclan beteiligt gewesen war, bekundete danach offenbar seine Zugehörigkeit zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. "Ich bin vom IS", sagte der Mann laut mehreren Medienberichten. Der Journalist Pierre Janaszak, der während des Überfalls auf die Konzerthalle im Saal war, berichtete: "Ich habe genau gehört, wie die Männer den Geiseln gesagt haben: 'Das ist die Schuld von Hollande. Das ist die Schuld eures Präsidenten.'" Die Terroristen hätten unter anderem vom Eingreifen Frankreichs in Syrien gesprochen.
Ausnahmezustand verhängt, Grenzkontrollen eingeführt
Präsident Hollande, der das freundschaftliche Fußballländerspiel besucht hatte, begab sich aus dem Stade de France ins Innenministerium, wo ein Krisenstab eingerichtet wurde. "Das ist ein Kriegsakt, der von einer terroristischen Armee, dem IS, verübt wurde", sagte Hollande. Er verhängte den Ausnahmezustand über das ganze Land, Frankreich führte noch in der Nacht auf Samstag wieder Grenzkontrollen ein. Das Militär werde verstärkt, um weitere Anschläge zu verhindern, hieß es. Hollande kündigte am frühen Samstagmorgen vor der Konzerthalle Bataclan einen "erbarmungslosen" Kampf gegen den Terrorismus an: "Wir wollten hier sein, zwischen denen, die grauenvolle Dinge gesehen haben, um zu sagen, dass wir den Kampf führen werden, der erbarmungslos sein wird."
Im Stade de France waren während des Länderspiels mehrere Explosionsgeräusche zu hören:
Polizeieinsatz im Bataclan:
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