Serienmörder in D

“Todespfleger” hat mehr als 80 Patienten ermordet

Ausland
28.08.2017 11:07

Der ehemalige Krankenpfleger Niels H. sitzt seit 2015 wegen mehrfachen Mordes bzw. Mordversuchs an Patienten in Haft. Auch nach seiner Verurteilung gingen Ermittlungen wegen Dutzender weiterer Verdachtsfälle weiter. Im Zuge dieser konnten dem 40-Jährigen nun weitere 84 Morde nachgewiesen werden. Damit gilt H. als schlimmster Serienkiller Deutschlands seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Ein Gericht in Niedersachsen hatte den früheren Pfleger nach einer Verurteilung wegen versuchten Mordes im Jahr 2008 in einem weiteren Prozess im Jahr 2015 zu lebenslanger Haft wegen mehrfachen Mordes verurteilt. Es sah es als erwiesen an, dass der 40-Jährige zwischen 2003 und 2005 während seiner Arbeit auf einer Intensivstation des Klinikums Delmenhorst mehreren Patienten eigenmächtig ein hochwirksames Präparat verabreicht hatte, um lebensbedrohliche Zustände herbeizuführen und anschließend seine Fähigkeiten zur Reanimation unter Beweis zu stellen.

In diesem Krankenhaus trieb Niels H. jahrelang sein Unwesen. (Bild: APA/dpa/Ingo Wagner)
In diesem Krankenhaus trieb Niels H. jahrelang sein Unwesen.

2006 kam H. eine Kollegin auf die Schliche, als sie ihn auf frischer Tat dabei ertappte, wie er gerade einem Koma-Patienten ein gefährliches Herzmittel spritzte. Erst Jahre nach seiner ersten Verurteilung konnte eine Sonderkommission der Kriminalpolizei das wahre Ausmaß seines Wirkens im Klinikum Delmenhorst aufdecken.

Polizeichef: "Wir werden niemals alles wissen"
Aber auch bei seinem vorherigen Arbeitgeber, im Klinikum Oldenburg, mordete H.. Nun stehen die Ermittlungen der Sonderkommission vor dem Abschluss. Ob es neben den weiteren 84 Mordopfern auch noch weitere gab, wird wohl nie ganz geklärt werden können.

Oldenburgs Polizeichef Johann Kühme erklärte am Montag im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft: "Wir werden niemals alles wissen." Einerseits sei es möglich, dass in vielen Leichen die tödlichen Medikamente gar nicht mehr nachgewiesen werden können. Andererseits seien viele Patienten nach ihrem Tod verbrannt worden. Die genaue Zahl seiner Opfer weiß also nur der "Todespfleger" selbst.

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