Amokfahrt bei Demo
Trump gibt Linken Teilschuld an tödlicher Attacke
Nachdem sich US-Präsident Donald Trump am Montag nach der tödlichen Attacke eines Demonstranten mit einem Auto von rassistischen Straftaten distanziert hatte, ließ er am Dienstag mit neuen Tönen aufhorchen: In einer hitzigen Pressekonferenz sagte er, es gebe "Verschulden auf beiden Seiten" - und nahm damit die Teilnehmer des rechten Aufmarsches in Schutz. Es seien nicht alle Nazis oder Rassisten gewesen - auf beiden Seiten habe es "sehr feine Leute" gegeben, so Trump.
Trump hatte unter dem Druck der Öffentlichkeit am Montag ein erstes Statement zu dem tödlichen Vorfall in Charlottesville am Samstag abgegeben. In diesem meinte er, Neonazis, der rassistische Ku-Klux-Klan oder andere Gruppen voller Hass hätten keinen Platz in Amerika. Einen Tag später sorgte Trump jedoch mit verbalen Entgleisungen für Entsetzen, als er über das Drama, bei dem eine 32-jährige Frau starb, sprach.
Spätes Statement wegen "Überprüfung der Fakten"
Trump fragte in der Pressekonferenz: "Haben die Linken keine Schuld?" - ein Kommentar, der bei Journalisten und auch bei republikanischen Parteikollegen heftige Kritik auslöste, er würde damit die Gewalttat verharmlosen. Seine späte Reaktion nach der Attacke verteidigte der US-Präsident damit, dass er "erst die Fakten prüfen" habe wollen, bevor er ein schnelles Statement abgibt - "anders als die meisten Leute", teilte er schließlich noch Seitenhiebe gegen die anwesenden Journalisten aus.
Chefberater vor Entlassung?
Trump weigerte sich, die Tat des Mannes, der in die Menschenmenge gefahren war, als Terrorakt zu bezeichnen. Seinen umstrittenen Chefstrategen Steve Bannon verteidigte er: Dieser sei "ein guter Mann, kein Rassist", erklärte er, ließ Bannons Zukunft im Weißen Haus aber im Unklaren. US-Medien hatten zuvor berichtet, Bannon stehe möglicherweise kurz vor der Entlassung.
Fatale Amokfahrt bei Neonazi-Demo
Bei der Kundgebung in der US-Stadt Charlottesville im Bundesstaat Virginia, bei der unter anderem Neonazis und Ku-Klux-Klan-Anhänger unter dem Motto "Vereinigt die Rechte" aufmarschierten, waren die ultrarechten Teilnehmer mit Gegendemonstranten zusammengestoßen. Der 20-jährige James Alex Fields Junior raste mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschengruppe. Es gab mehrere Verletzte, die 32-jährige Heather Heyer wurde getötet.
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