Wahre Twitter-Orgie

Trump: “Obama hat mein Telefon angezapft”

Ausland
04.03.2017 19:47

US-Präsident Donald Trump hat in einer wahren Twitter-Orgie seinem Vorgänger Barack Obama vorgeworfen, ihn kurz vor der Präsidentenwahl im November abgehört zu haben. "Wie tief ist er gesunken?", fragte er unter anderem und zog einen Vergleich mit dem Watergate-Skandal. Obama wies die Vorwürfe zurück. Er habe niemals das Abhören von US-Bürgern angeordnet, ließ er über seinen Sprecher Kevin Lewis mitteilen.

"Ich habe gerade erfahren, dass Obama meine Leitung im Trump Tower kurz vor dem Sieg anzapfen ließ", schrieb Trump am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter zunächst.

"Ein neuer Tiefpunkt", legte Trump nach und fragte: "Ist das legal?"

Und weiter ging es: "Ich wette, ein guter Anwalt könnte einen großen Fall aus der Tatsache machen, dass Präsident Obama im Oktober meine Telefone angezapft hat."

"Böser (oder kranker) Kerl!"
"Wie tief ist Obama gesunken, um meine Telefone während des geheiligten Wahlprozesses anzapfen zu lassen?", fragte Trump im vierten Tweet dazu. "Böser (oder kranker) Kerl!" Sogleich stellte er einen Vergleich mit der Watergate-Affäre in den 70er-Jahren an. Diese Affäre, in der es auch um illegal angezapfte Telefone ging, hatte zum Rücktritt des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon geführt.

Belege für seinen Vorwurf blieb Trump allerdings zunächst schuldig. Auch gab er nicht an, von wem er diese angeblichen Informationen bekommen habe.

Mit seinen "russischen Freunden" hat Donald Trump bereits öfters für Aufsehen gesorgt. (Bild: AFP/CHIP SOMODEVILLA, AP/Alexei Druzhinin, thinkstockphotos.de)
Mit seinen "russischen Freunden" hat Donald Trump bereits öfters für Aufsehen gesorgt.

Trump erhob die neuen Anschuldigungen in einer Reihe von weiteren Twitter-Botschaften, in der er auch auf die Kritik an den Kontakten seines Umfelds zum russischen Botschafter in den USA Bezug nahm. Der Kreml-Gesandte sei in Obamas Regierungszeit 22 Mal im Weißen Haus zu Gast gewesen, schrieb Trump.

Und auch Arnold Schwarzeneggers Rückzug aus seiner ehemaligen Show "Celebrity Apprentice" konnte Trump nicht unkommentiert stehen lassen. "Er verlässt 'The Apprentice' nicht freiwillig, er wurde von den Quoten (nicht von mir) gefeuert. Trauriges Ende einer großartigen Show."

Obama wies Trumps Vorwürfe dann noch am Samstag zurück. "Weder Präsident Obama noch irgendein Verantwortlicher im Weißen Haus hat jemals das Abhören irgendeines amerikanischen Bürgers angeordnet", erklärte sein Sprecher Kevin Lewis.

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