Angst vor Verfolgung
Türkische NATO-Soldaten wollen Asyl in Deutschland
Türkische Soldaten aus dem NATO-Hauptquartier in Ramstein im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz haben in Deutschland um politisches Asyl gebeten. Auch von Familienangehörigen der Soldaten seien Asylanträge eingegangen, so der Landrat des Kreises Kaiserslautern, Paul Junker, am Mittwoch. Seit dem gescheiterten Putsch Mitte Juli geht die türkische Regierung mit aller Härte gegen vermutete Regierungsgegner vor. Allein 9300 Armeeangehörige wurden verhaftet.
Die Asylanträge sind mittlerweile beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eingelangt. Die Behörde muss nun über die Ansuchen entscheiden. Wie lange das dauern wird, lässt sich noch nicht abschätzen, auch um wie viele Anträge es sich handelt wurde nicht mitgeteilt. Die NATO-Soldaten aus der Türkei sollten laut dem Sender SWR in Kürze wieder in ihre Heimat verlegt werden.
Asyl-Angebot für "politisch Verfolgte"
Aufgrund der aktuellen Verhaftungswelle gegen Kritiker der Regierung in Ankara hatte Deutschland vor wenigen Tagen politisch verfolgten Türken Asyl in der Bundesrepublik angeboten. "Deutschland ist ein weltoffenes Land und steht allen politisch Verfolgten im Grundsatz offen", sagte Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, in der Vorwoche.
Roth übte auch scharfe Kritik am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan: "Was derzeit in der Türkei geschieht, hat mit unserem Verständnis von europäischen Werten, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Medienfreiheit nichts zu tun. Deshalb ist unsere Antwort gegenüber der türkischen Regierung auch glasklar: So nicht!"
Personalmangel bei türkischem Heer
Die massiven Säuberungen in den Reihen der türkischen Streitkräfte haben mittlerweile zu einem Personalengpass geführt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch meldete, benötigt das Militär unter anderem fast 20.000 Soldaten und 5000 Offiziere. Medienberichten zufolge besteht insbesondere Bedarf an Piloten.
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