Gewehre, Artillerie
US-Hightech-Waffen für 4400 kurdische Krieger!
Die irakische Armee hat für die kurdischen Peschmerga-Brigaden Waffen, Artillerie und Equipment im Wert von rund 300 Millionen US-Dollar (rund 260 Millionen Euro) bestellt. 4400 Sturmgewehre, 113 Humvee-Fahrzeuge und 36 Haubitzen wird das Pentagon nach Bagdad liefern, wo dann zwei kurdische Infanteriebrigaden sowie zwei unterstützende Artilleriebataillone ausgerüstet werden sollen. Der US-Kongress hat die Lieferung bereits genehmigt, unklar ist allerdings, wie der türkische Machthaber Recep Tayyip Erdogan angesichts der Bewaffnung der von ihm verhassten Kurden reagieren wird.
Die Bestellung der Regierung in Badgad hat ein Volumen von insgesamt 295,6 Millionen US-Dollar - Versandkosten sind da allerdings nicht mitgerechnet. Die mit der Großbestellung ausgerüsteten Soldaten sollen in weiterer Folge unter dem Kommando der kurdischen Peschmerga-Einheiten gegen den IS kämpfen.
Die vom Pentagon veröffentlichte Liste umfasst:
- 4400 Sturmgewehre des Typs M16A4
- 46 Maschinengewehre des Typs M2, Kaliber 50
- 186 Maschinengewehre vom Typ M240B
- insgesamt 113 Humvees des Typs M1151, davon 77 mit gepanzertem Aufsatz für Maschinengewehre
- 12 Spezialgeneratoren, die besonders leise sind und im Feld zum Einsatz kommen
- eine unbestimmte Anzahl an Helmen und Schutzwesten
- Stative, Magazinbehälter, sonstiges Zubehör und Munition
- Kompasse und Ferngläser
- Minensuchgeräte sowie Equipment zum Aufspüren von chemischen, radioaktiven und explosiven Kampfstoffen
- Funkgeräte und GPS-Sender
- diverse medizinische Ausrüstung
- 36 105-Millimeter-Haubitzen des Typs M119A2
Die Peschmerga kämpfen an der Seite der irakischen Armee gegen die IS-Terrormilizen, die im Sommer 2014 große Regionen im Norden des Landes erobert hatten. Inzwischen kontrollieren die Dschihadisten aber nur noch einen Bruchteil der Gebiete. Die Peschmerga waren auch an der jüngsten Offensive auf die zuvor komplett vom IS gehaltene nordirakische Millionenstadt Mossul beteiligt.
Peschmerga sind Erdogan ein Dorn im Auge
Dem türkischen Machthaber Erdogan sind die vom Westen unterstützten Peschmerga allerdings ein Dorn im Auge. Ende April wurden bei einem türkischen Luftangriff auf kurdische Stellungen im Norden Syriens und des Irak Aktivisten zufolge mehr als 20 Menschen getötet. Kampfjets hätten die mit den USA verbündete Kurdenmiliz YPG sowie die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bombardiert, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte damals.
Erdogan verteidigte den Angriff. Die Türkei werde nicht zulassen, dass die Sinjar-Region im syrisch-irakischen Grenzgebiet zu einem Stützpunkt für Extremisten der PKK werde, sagte er. Die Militäraktionen würden so lange fortgesetzt, "bis der letzte Terrorist vernichtet ist". Die Türkei müsse diese Maßnahmen ergreifen, dies sei auch den USA, Russland und dem Irak vermittelt worden.
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