Barcelona-Terror
Vater des jüngsten Opfers umarmt Imam liebevoll
Ein emotionaleres Zeichen gegen Islamophobie hätte Xavier Martinez, der Vater des jüngsten Terroropfers von Barcelona, nicht setzen können. Am Rande einer Trauerzeremonie umarmte der Spanier einen Imam vor laufenden Kameras. Die beiden konnten anschließend ihre Gefühle nicht mehr im Zaum halten und weinten gemeinsam, wie im Video unten zu sehen ist. Am Samstag haben sich rund 500.000 Menschen an einer Massenkundgebung in Barcelona beteiligt. Das Motto lautete: "Wir haben keine Angst!"
Vor der Umarmung hielt Martinez auch eine rührende Rede. "Danke Ihnen allen. Es freut mich, dass La Rambla (jene Promenande in Barcelona, auf der IS-Terroristen mit einem Fahrzeug in die Menschenmenge fuhren, Anm.) wieder voll ist", wurde der trauernde Vater von der Nachrichtenseite "El Periodico" zitiert.
Martinez habe mit den Worten geschlossen: "Ich muss einen Muslim umarmen. Diese Leute sollen keine Angst haben." In seinem Gesicht sei keine Spur von Hass zu sehen gewesen.
"Wir sind Muslime, keine Terroristen"
Gegen Angst und Hass traten am Samstag auch rund 500.000 Menschen in Barcelona auf. Anwesend waren auch König Felipe VI. sowie mehrere Regierungsvertreter. Miriam Hatibi, Repräsentantin der muslimischen Stiftung Ibn Battutta, sowie die bekannte katalanische Schauspielerin Rosa Maria Sarda riefen zur Einheit gegen den Terror und für das friedliche Zusammenleben auf. Zahlreiche Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie "Islam ist Frieden. Wir sind Muslime, keine Terroristen" oder "Keine Chance der Islamophobie". Viele Menschen hielten im Gedenken an die Opfer rote und gelbe Rosen in den Händen, den Farben der spanischen Nationalflagge.
Bei den Attacken in Barcelona und in Cambrils waren insgesamt 15 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Der IS rühmte sich für die Taten und verwendete die Bilder aus Spanien gleich für ein neues Drohvideo. Sonntagfrüh erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf 16. Eine 51-jährige Frau aus Deutschland erlag ihren schweren Verletzungen, wie die katalanische Zivilschutzbehörde bekannt gab.
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