"Feig", "barbarisch"
Weltweites Entsetzen über St.-Petersburg-Anschlag
Nach dem verheerenden Selbstmordanschlag mit insgesamt 14 Toten und rund 50 Verletzten am Montagnachmittag in einer U-Bahn der russischen Metropole St. Petersburg herrscht in der internationalen Gemeinschaft Entsetzen über das Blutbad. Der UNO-Sicherheitsrat bezeichnete die Tat als "feigen terroristischen Angriff". Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel drückte am Montagabend in einem Telegramm ihr Entsetzen aus. US-Präsident Donald Trump sagte Russland "volle Unterstützung" zu. Auch österreichische Politiker sprachen ihr Beileid aus.
Der Attentäter, 23-Jähriger aus Kirgistan, hatte am Mittwoch gegen 13.40 Uhr in einer U-Bahn, die gerade zwischen den Stationen Sennaja Ploschtschad und Technologisches Institut im Zentrum der Stadt unterwegs war, eine Bombe gezündet. Kurz darauf wurde ein selbst gebauter Sprengsatz in der U-Bahn-Station am Wosstanija-Platz in der Innenstadt "gefunden und rechtzeitig entschärft", wie die russischen Behörden mitteilten.
Russlands Staatschef Wladimir Putin besuchte am Montagabend die Metrostation Technologisches Institut, legte Blumen nieder und verharrte in stillem Gedenken. Zuvor hatte Putin eine Sitzung mit Vertretern des Geheimdienstes FSB, der Rettungskräfte und des Innenministeriums geleitet. Die Justiz eröffnete Terror-Ermittlungen. Wegen der Explosion wurden drei Trauertage ausgerufen, am Dienstag wehten die Flaggen in St. Petersburg auf halbmast.
Merkel verurteilt "barbarischen Akt", Trump sagt Unterstützung zu
Merkel schrieb in ihrem Kondolenztelegramm an Putin: "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich um einen feigen Anschlag gehandelt hat." Sollte sich das bewahrheiten, wäre es "ein barbarischer Akt", den sie "aufs Schärfste" verurteile. Trump sagte Putin in einem Telefonat "die volle Unterstützung der US-Regierung bei der Reaktion auf den Angriff" zu. Beide Staatschefs hätten "darin übereingestimmt, dass der Terrorismus entscheidend und schnell bezwungen werden muss", teilte das Weiße Haus mit.
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die Tat einhellig als "barbarischen und feigen terroristischen Angriff". Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini übermittelte ihr Mitgefühl "an alle Russen, insbesondere diejenigen, die ihre Angehörigen verloren haben". Auch der Iran hat den Bombenanschlag scharf verurteilt: "Das war zutiefst beschämend und feige und ein absolut inakzeptabler Weg, um politische Ziele zu erreichen", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Die Wurzeln des Terrorismus müssten ausgetrocknet werden, das erfordere aber die Zusammenarbeit aller Staaten und internationalen Organisationen.
Österreichs Spitzenpolitiker entsetzt
Auch österreichische Spitzenpolitiker sprachen ihr Beileid aus. "Meine Gedanken sind bei den schrecklichen Ereignissen in St. Petersburg. Mein Mitgefühl ist bei den Opfern und ihren Angehörigen", erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zeigte sich "entsetzt über die abscheulichen Ereignisse in St. Petersburg", bei denen "viele unschuldige Menschen" ihr Leben verloren hätten.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) plädierte dafür, "die Reihen in der Bekämpfung des Terrorismus zu schließen". In seiner Eigenschaft als amtierender Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sagte Kurz: "Dieser brutale Angriff darf uns nicht einschüchtern, sondern sollte uns einigen im Kampf gegen Mord, Gewalt und Terrorismus."
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