Der Druck der FPÖ und auch aus der eigenen Parteibasis könnte jetzt zu groß geworden sein: Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou stellte am Freitag klar, dass die Neugestaltung des Wiener Eislaufvereines und auch der von den Blauen und Bezirks-Grünen kritisierte Ausbau des Hotels InterContinental abgesagt werden soll. Die offizielle Begründung: Der Fachbeirat für Architektur habe sich negativ geäußert.
Das viel diskutierte 300-Millionen-Euro-Projekt am Wiener Heumarkt sei von den Architekten des Fachbeirats nicht akzeptiert worden, erfuhr die "Krone" Freitagfrüh aus dem Rathaus: Der 73 Meter hohe Wohnkomplex sei nicht zu genehmigen, meinten die Experten. Und damit könnten nun auch alle Pläne für Investitionen in den Eislaufverein (WEV) in den Papierkorb wandern: Das Areal des WEV zwischen Heumarkt und Lothringerstraße wäre komplett neu gestaltet worden, dazu hätten die Sportler noch eine eigene Trainingshalle erhalten.
"Das Ergebnis des Fachbeirats ist zu akzeptieren", hält sich offenbar auch im Umfeld der grünen Vizebürgermeisterin die Freude über diese Entscheidung in sehr engen Grenzen. Immerhin wurde ja dem Bauherrn (WertInvest) jahrelang signalisiert, dass die Zusage ziemlich fix sei.
Vassilakou: "Nachdenkpause verordnet"
Das Gesamtprojekt am Heumarkt sei aber nicht mausetot, so die Vizebürgermeisterin: "Es wird Gespräche geben, die zu einer für alle tragfähigen Lösung führen können."
FPÖ und Bezirksgrüne wetterten gegen Projekt
Wie die Bebauung des "hochsensiblen Bereichs" nun doch noch möglich sein kann, wird sich zeigen. In den nächsten Monaten wird am Heumarkt beim "InterConti" jedenfalls nicht gebaut werden können.
Und die Wiener FPÖ sowie die Bezirks-Grünen werden auch einen Teil der Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass das Eislaufverein-Areal weiter verfällt - und bald ein Schandfleck im Herzen Wiens wird.
Projektbetreiber wartet nun auf neue Vorgaben
Seitens der Projektbetreiber WertInvest hieß es, dass man derzeit nicht abschätzen könne, "was das konkret für die Projektentwicklung bedeutet". Man werde selbstverständlich den intensiven Dialog mit allen aufrechterhalten, so Sprecherin Daniela Enzi. "Ich erwarte die Vorgaben der Frau Vizebürgermeister, worüber und in welcher Richtung wir nachdenken sollen."
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