"Ich wollte sie dazu überreden, wieder zu unseren Eltern zu ziehen. Doch sie hörte nicht auf mich. Ich fühlte mich deswegen in meiner Ehre verletzt." So erklärt Hikmatullah S. (18) die Bluttat an seiner Schwester. Aber einiges spricht dafür, dass das Motiv für das Verbrechen ein ganz anderes gewesen sein könnte.
Am 30. Juni 2017 hatte Bakhti S. ihren Bruder und den Vater angezeigt, wegen "fortlaufender Gewalt" an ihr. Die 14-Jährige gab damals den Beamten außerdem zu Protokoll: "Meine Familie will, dass ich eine Zwangsehe mit einem mir völlig Unbekannten eingehe." Genauso wie einst ihre beiden ältesten Schwestern, die längst in Pakistan leben.
Das Mädchen wollte nicht dasselbe Schicksal wie sie haben. War das ihr Todesurteil? Der bereits amtsbekannte Hikmatullah S. zu den neuen Vermutungen bezüglich des Tatmotivs: "Meine Schwester hat schon immer viel gelogen. Also auch bei der Polizei."
War Opfer schon deutlich älter?
Zunehmend geraten jetzt auch weitere Familienmitglieder des 18-Jährigen ins Visier der Kripo, sie werden bereits eingehend von den Ermittlern befragt. Gerichtsmediziner führen währenddessen "Altersuntersuchungen" an der Leiche des Opfers durch. Denn es besteht der Verdacht, dass Bakhti schon 20 Jahre alt gewesen sein könnte.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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