Sie können sich nicht wehren, haben in vielen Fällen keinen Partner mehr und keine Verwandten, werden in Betten auf die Spitalsflure geschoben - es sind vor allem ältere Patienten, die in Wien wegen der Unfähigkeit des Krankenanstaltenverbundes auf den Gängen liegen müssen. Die Politik ist gefordert: Schluss mit dem Missmanagement!
"Es ist traurig, wie Wien mit den Alten umgeht", bringt es ein Leser auf krone.at auf den Punkt. Wie berichtet, müssen im Hochsommer (trotz der Abwesenheit von Glatteis und Grippewelle) vor allem ältere Patienten in Gangbetten liegen, weil der Krankenanstaltenverbund (KAV) mit dem Bettenmanagement überfordert ist.
Dort versteht man die Aufregung nicht. "Durch Akutrettungsanfahrten und akute Aufnahmen sind Notbetten kurzfristig leider nicht immer vermeidbar", erklärt Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Direktorin für Organisationsentwicklung und Personal im KAV. "Notbetten in den Gängen sind für niemanden angenehm."
"Nicht angenehm" ist natürlich eine zynische Formulierung: Keine Ruhe, Neonlicht, keine Privatsphäre - es sind unhaltbare Zustände, die auch die Volksanwaltschaft kritisiert. "Ich eröffne ein weiteres Prüfverfahren", so Volksanwalt Günther Kräuter. "Ich habe absolut kein Verständnis für weitere Ausreden."
Die verantwortliche Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) gibt - genau wie bei der Rettungs-Misere - den schwarzen Peter weiter: "Das KAV-Management hat den Auftrag, Notbetten so gut wie möglich zu vermeiden, da sie für Patienten äußerst unangenehm sind. Ein eigenes Monitoring wurde dazu installiert."
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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