"Wir können die Stadt nicht mehr ausreichend versorgen! So kann das nicht mehr weitergehen. Wir sind am Limit." - Es sind harte Worte, mit denen Sanitäter und andere Mitarbeiter der Wiener Berufsrettung derzeit um Hilfe flehen. Ein offener Brief von Personalvertretern schildert die aktuelle Lage dramatisch.
"Wahr ist: Seit Monaten wird die Personalvertretung nicht müde, auf eine bestehende Personalknappheit hinzuweisen. Die Urlaubszeit wird diese Situation erheblich verschärfen", ist in dem offenen Brief zu lesen. "Bei hochpriorisierten Einsätzen kommt es zur Beeinträchtigung der Versorgungsqualität der Patienten." Und: "Aufgrund nicht vorhandener Ressourcen kommt es zunehmend zu Spannungen zwischen Fahrdienst und Leitstelle."
"Das kann nicht mehr lange gut gehen"
Die "Krone" traf sich in den vergangenen Wochen mit Personalvertretern, Sanitätern und anderen Mitarbeitern der Wiener Berufsrettung, die anonym bleiben möchten (die Namen sind der Redaktion natürlich bekannt). Ihr Fazit: "Das kann nicht mehr lange gut gehen."
Laut Protokollen stehen derzeit am Tag rund 37 und in der Nacht 30 Rettungswagen zur Verfügung. "In Wirklichkeit sind es aber, eben durch Ausfälle und Personalmangel, weitaus weniger", erklärt ein Insider. "Am Tag sind es durchschnittlich 30 und in der Nacht 24 oder 25 Wagen." Für eine Großstadt, in der mehr als 1,8 Millionen Menschen leben, sei das "extrem fahrlässig".
Denn: Bei der Rettung gehen rund 50 bis 90 Notrufe pro Stunde ein. Das sind doppelt so viele Einsätze wie vorhandene Fahrzeuge. Und: Mehrmals am Tag ist kein einziger Rettungswagen frei - das entspricht einer 100-prozentigen Auslastung. Dabei sollte eine Auslastung von 70 Prozent nicht überschritten werden.
"Unzufriedenheit kann nicht nachvollzogen werden"
Die "Krone" konfrontierte natürlich auch die Wiener Berufsrettung mit den Vorwürfen. Hier einige Antworten von Sprecher Andreas Huber:
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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